Blade Server - Höchstleistung auf kleinstem Raum
Rechenzentren mit ihren oftmals für den Laien unüberschaubaren Serverfarmen sind ohne Blade Server
undenkbar. Nur diese äußerst kompakten "Rechenknechte" können die extreme Dichte an Computern und die
damit verbundene Rechenleistung sicherstellen.
Technisches über Blade Server
Blade Server unterscheiden sich von herkömmlichen Computern äußerlich bereits durch ihre genormte
Größe. Die Geräte sind keine Stand-Alone-Systeme, sondern für die Bestückung eines
48 cm (19")-Racks
vorgesehen. Die Höhe der Blades, die fest in die ebenfalls genormten
48 cm (19")-Schränke eingeschoben
werden, fällt dabei erstaunlich gering aus. Üblicherweise sind die Blade Server nur wenige Zentimeter
hoch oder -bei vertikalem Einschub - breit. Diese sehr kompakten Maße können nur durch Wegfall
voluminöser Bauteile realisiert werden. So verfügen Blade Server in aller Regel über kein
eigenes Netzteil und auch keine Steckplätze für PCI-Erweiterungskarten.
Platinen mit Hochleistungskomponenten
In die Geräte sind meist Platinen mit Hochleistungskomponenten integriert. So ist es bei
modernen Blade Servern üblich, einen oder bei Mehrwegsystemen mehrere CPU-Sockel
zur Verfügung zu stellen, die selbstverständlich Mehrkern-Prozessoren
mit hohen Taktfrequenzen ansteuern. Die dazu gehörenden Chipsätze sind ebenfalls extrem leistungsfähig und
binden schnellen Arbeitsspeicher an, der auch in der Regel größer ausfallen kann als bei
herkömmlichen Computern. Bei vielen Blade Servern ist zudem noch ein SATA- oder SAS-Hostadapter auf der
Hauptplatine integriert, der bis zu zwei Festplatten intern ansteuern kann.
Die Slots für die Massenspeicher sind oft als Wechseleinschübe realisiert, so dass die Festplatten
im Falle eines Defektes unverzüglich im laufenden Betrieb ausgetauscht werden können ("Hot Swapping").
Oft kommen bei Blade Servern ausschließlich 6,4 cm (2,5")-Festplatten zum Einsatz.
Gemeinsam genutzte Komponenten
Damit die bei Hochleistungskomponenten im laufenden Betrieb entstehende Abwärme zuverlässig abgeführt
werden kann, sind entsprechend leistungsfähige Lüfteranlagen in die Einbauschränke integriert.
Im Schrank selbst befindet sich auch ein zentrales Netzteil, das alle Blade Server mit der
nötigen Energie versorgt, weil diese über kein eigenes Netzteil mehr verfügen. Die Netzteile
sind in aller Regel zudem redundant ausgelegt, da der Ausfall eines Netzteiles sämtliche
Server in einem Einbauschrank betrifft.
Backplane
Über die so genannten Backplanes, die ebenfalls zentral von allen Blade Servern in einem
Schrank angesteuert werden, können weitere Komponenten gemeinsam genutzt werden:
So verfügen die Backplanes auch über die Möglichkeit, die Blade Server mit einem SAN ("Storage Area Network"
- Speichernetzwerk) zu koppeln und somit nahezu unbegrenzten Speicherplatz zur Verfügung zu stellen.
Die Backplanes sind dabei ebenfalls in der Regel redundant vorhanden.
Verwaltung
Da nicht jeder Blade Server über eine eigene Tastatur und ein eigenes Display verfügt, wird
die Verwaltung und softwareseitige Konfiguration über gemeinsam genutzte Ein- und Ausgabegeräte
vorgenommen, die ebenfalls über den Baugruppenträger angesprochen werden.
Technische Alleinstellungsmerkmale
- Die hardwareseitige Konfiguration von Blade Servern fällt im Vergleich zu ihren Stand-Alone-Pendants
deutlich einfacher und zeitsparender aus, da aufgrund vieler gemeinsam genutzter Komponenten und genormter
Peripherie der Verkabelungsaufwand signifikant geringer ist.
- Serverfarmen, die auf Blade Servern aufbauen, benötigen deutlich weniger Energie als herkömmliche
Server-Infrastrukturen, weil aufgrund der gemeinsam genutzten Ein- und Ausgabeeinheiten nicht für
jeden Server eigene Peripherie zur Verfügung stehen muss.
- Blade-Systeme benötigen aufgrund ihrer Installationsdichte deutlich weniger Standfläche als
herkömmliche Server-Systeme.
- Aufgrund der speziell für den Serverbetrieb konstruierten Blade-Systeme ist der Austausch
defekter Hardware wie auch die Aufrüstung vorhandener Infrastruktur
deutlich einfacher und schneller zu bewerkstelligen als bei Stand-Alone-Systemen.
- Durch das Konzept der zentralen Backplane und der Slot-Technologie für die eigentlichen
Blade Server können wesentliche Komponenten beim Tausch von kompletten Blade-Einheiten weiterhin
verwendet werden, was deutlich spürbare Kostenvorteile ergibt.
- Blade Server bieten von Haus aus angepasste Betriebssysteme und speziell auf ihren
Einsatzzweck hin zugeschnittene Serverdienste, so dass die Gefahr von Sicherheitsmängeln
durch unnötigen Software-Overhead minimiert ist.
- Durch aufeinander abgestimmte Hardware-Bauteile, die ein Optimum an Leistung ermöglichen,
sind Performanceeinbußen aufgrund schlecht miteinander harmonierender Komponenten bei Blade
Servern ausgeschlossen.
- Bei der Entwicklung von Blade Servern ist seitens der Hersteller bereits ein besonderes
Augenmerk auf die Datensicherheit im Unternehmen gelegt worden, so dass die Geräte ein Maximum
an ausfallsicheren, meist redundant ausgelegten Technologien mitbringen.
- Support und Service während des Lebenszyklus von Blade Servern sind von den Herstellern
auf die Bedürfnisse der Kunden optimal abgestimmt.
- Blade Server weisen in aller Regel verschiedene Sicherheits-Zertifizierungen unabhängiger
Normungsinstitute auf, die für einen Betrieb in besonders sensiblen Bereichen unabdingbar sind
und eine gegenüber herkömmlichen Systemen erhöhte Betriebssicherheit garantieren.