Das Skoliometer – ein Neigungsmesser in der Medizin
Das Skoliometer ist ein flaches Täfelchen mit eingetragenen Winkelgraden neben einer transparenten Kurve. Es ist ein Produkt aus dem Bereich des
Ärzte- bzw. Krankenhausbedarfes und dient der
Diagnostik. Mit dem Skoliometer als mechanischem Neigungsmesser werden Rumpfasymetrien, meist der Rückenfläche beim sitzend nach vorne gebeugten Mensch gemessen, wie sie bei Skoliosen entstehen. Das Täfelchen besitzt am unteren Ende eine gebogene Aussparung, damit die Dornfortsätze der Wirbelsäule die Messung nicht stören.
Das Pedi-Skoliometer als mechanisches Messinstrument
Das Pedi-Skoliometer sieht wie ein Skoliometer aus, ist aber größer als eine Hand. Es misst Neigungswinkel zwischen minus und plus 30 Grad und wurde speziell entwickelt um Rumpfasymetrien und der thorakalen Rotation bei Skoliosepatienten am Rücken zu messen. Ablesen kann man den Neigungswinkel der Rückenoberfläche im Verhältnis zur Horizontalen.
Das Skoliometer in der elektronischen Form
Das elektronische Skoliometer ist ebenfalls ein Neigungsmesser, der in der Orthopädie verwendet wird. Ein anderer Ausdruck für Neigungsmesser ist Inklinometer.
Skoliose
Skoliose wird eine seitliche Abweichung der Wirbelsäule von der Längsachse bezeichnet, wobei die Wirbelkörper hinsichtlich der Deck- und Grundplatten zueinander verschoben sind. Skoliose-Verläufe sind proportional zur Wirbelkörperrotation und lassen sich daher mit dem Skoliometer leicht messen. Vielfach werden bereits an Schulen entsprechende Screenings durchgeführt. Skoliose ist eine Abweichung, die bei allen Wirbeltieren und sogar Fischen auftreten kann. Ab einer seitlichen Verschiebung der Wirbel in einem Winkel von 10 Grad bei Kindern spricht man von einer Skoliose. Eine kinderorthopädische Behandlung wird erst ab einem Winkel von ca. 20 Grad angeraten. Andere Varianten bei stärkeren Verbiegungen reichen über das Tragen eines Korsetts bis hin zu operativen Eingriffen. Skoliose kann auch nach traumatischen Wirbelsäulenfrakturen auftreten.
Der Cobb-Winkel
Dieser Winkel, der nach Robert Copp benannt wurde, wurde früher hinsichtlich der Abweichung in der Frontalebene der Wirbelsäule nach dem Röntgen bestimmt. Der Cobbwinkel wird mittels einer zusätzlichen Tangente zwischen den Neutralwirbeln bestimmt, die am anfänglichen und endenden Wendepunkt der Verbiegung liegen. Die Winkel überschreiten hier meist 30 Grad und können dann nicht mehr mit einem Skoliometer gemessen werden.