Das Sehtestgerät zur intensiven Diagnostik
Für die Ausübung gewisser Berufe oder für den Erwerb des Führerscheins sind aufgrund gesetzlicher Regelungen bestimmte Sehschärfenwerte vorgesehen, die im Rahmen einer ausführlichen
Diagnostik ermittelt werden. Mit einem Sehtestgerät kann man neben der Sehschärfe (Visus) unter anderem auch Farbsehen, Stereosehen oder Simultansehen prüfen und feststellen.
Wofür Sehtestgeräte genutzt werden
Für den Führerschein oder zur arbeitsmedizinischen Vorsorge werden Sehtestgeräte von den amtlichen Sehteststellen (Augenoptiker, Ärzte der Gesundheitsämter oder Arbeitsmedizin, in Einzelfällen auch Ärzte der Betriebsmedizin mit entsprechender Qualifizierung) vorgehalten. Die Sehtestgeräte sind für spezielle Prüfverfahren vorgesehen, was man bei der Auswahl beachten sollte. Auch in
Krankenhäusern finden Sehtestgeräte ihren Einsatz. Um grobe Beeinträchtigungen des Sehvermögens möglichst schnell festzustellen, kann vor dem Einsatz des Sehtestgeräts die Überprüfung der Sehfähigkeit mittels
Sehprobentafeln erfolgen.
Eigenschaften der Sehtestgeräte für den Führerscheinerwerb
Zum Erwerb des Führerscheins nach Fahrerlaubnisverordnung (kurz FEV) ist neben der Sehschärfe auch das Gesichtsfeld, die Augenbeweglichkeit sowie das räumliche Sehen und Farb- bzw. Dämmerungssehen zu überprüfen. Die entsprechenden Sehtestgeräte werden als FEV-geeignet bezeichnet.
Sehtestgeräte in der Arbeitsmedizin
Die Untersuchung richtet sich hier nach den auszuführenden Arbeiten. Die Sehtestgeräte werden als geeignet für Untersuchungen z.B. G 25 oder anderem kategorisiert. Hierbei bedeutet
- G25 Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten wie etwa Schifferpatente,
- G26 das Tragen von Atemschutzgeräte wie etwa bei der Feuerwehr,
- G37 Bildschirmarbeit wie etwa in Call Centern oder
- G41 Arbeiten mit Absturzgefahr wie etwa Gerüstbauer, Dachdecker.
Gültige Vorschriften
Sehschärfebestimmungen nach DIN 58220 betreffen allgemeine Sehtests nach G25, G 26 und G37, welche mit Landoltringen aus einer Normreihe durchgeführt werden können. Von fünf müssen drei Ringe erkannt werden, um die Visusstufe zu erreichen.
Stationäre oder mobile Verwendung?
Während bei Augenärzten oder Optikern häufig Sehtestgeräte als stationär eingerichtete Projektoren mit wechselbaren Dias zur Verfügung stehen, sind in der Arbeitsmedizin auch Sichtgeräte im Einsatz, in die der Proband hineinschaut.
Ausstattung und Bedienung
Sehtestgeräte in der stationären Version besitzen häufig Fernbedienungen – ebenso die Sichtgeräte. Ist dies nicht der Fall, so ist das Bedienteil über ein Kabel verbunden. Für mobile Geräte sollte man zudem auf einen passenden Tragekoffer achten.