Der Kondensator für die Zündanlage und seine Funktionen
Viele ältere
Fahrzeuge (zum Beispiel Oldtimer) besitzen noch keine elektronische Zündung, sondern eine sogenannte Batteriezündung. Wie der Name schon sagt, wird die Hochspannung für die
Zündung aus der Bordbatterie gewonnen. Als Spannungswandler dient hier die Zündspule, durch deren Primärwicklung ein durch den Unterbrecherkontakt gesteuerter Strom fließt. Wird durch den Unterbrecherkontakt dieser Stromfluss unterbrochen, ändert sich das Magnetfeld in der
Zündspule sehr schnell. Es baut sich schlagartig ab. Dadurch entsteht in der Primärspule ein Spannungsimpuls. Die hierbei auftretende Spannung beträgt ein Vielfaches der zuvor eingespeisten
Batteriespannung. Die Zündspule besitzt eine zweite Wicklung, die Sekundärwicklung. Sie besteht aus wesentlich mehr Windungen als die Primärwicklung. Durch die in der Primärwicklung auftretende Induktionsspannung entsteht auch in der Sekundärwicklung eine elektrische Spannung, deren Höhe wiederum ein Vielfaches der Spannung in der Primärwicklung beträgt. Durch diese Hochspannung wird der Zündfunke erzeugt, der an die
Zündkerzen weitergeleitet wird und zur Entzündung des Kraftstoff-Luft-Gemischs dient. Der Kondensator für die Zündanlage ist parallel zum eingangs erwähnten Unterbrecherkontakt geschaltet.
Der Kondensator und seine Funktion in der Zündanlage
Beim Öffnen der Unterbrecherkontakte entsteht in der Primärwicklung der Zündspule die oben erwähnte Induktionsspannung, deren Höhe bereits bis zu mehreren hundert Volt betragen kann. Wird eine elektrische Spannung dieser Höhe durch einen Kontakt unterbrochen, entsteht zwangsläufig ein Lichtbogen an diesem Kontakt. Dieser Lichtbogen hat einen nicht unerheblichen Kontaktverschleiß zur Folge, da durch diesen ein sogenannter Kontaktabbrand entsteht. Der Kondensator soll genau diesen Kontaktabbrand verringern und dadurch die Lebensdauer der Unterbrecherkontakte deutlich verlängern. Der Kondensator dient aber noch einem anderen Zweck. Zusammen mit der Primärwicklung der Zündspule bildet er einen sogenannten Schwingkreis. Nach dem Öffnen der Unterbrecherkontakte schwingt dieser Schwingkreis mit einer gewissen Resonanzfrequenz eine kurze Zeit nach. Hierdurch wird die Energieübertragung von der Primär- zur Sekundärwicklung der Zündspule verbessert.
Was geschieht, wenn der Kondensator ausfällt?
An den Kondensator in der Batteriezündung werden wegen der rauen Einsatzbedingungen recht hohe Anforderungen gestellt. Es kann daher durchaus vorkommen, dass der
Kondensator einmal einen Defekt erleidet. Theoretisch könnte er beispielsweise durch einen Kurzschluss unbrauchbar werden. Dies hätte zur Folge, dass die Unterbrecherkontakte den Primärstromkreis der Zündspule nicht mehr unterbrechen könnten. Dies kommt einem Komplettausfall der Zündung gleich. Häufiger kommt es allerdings vor, dass der Kondensator keine Kapazität mehr besitzt. Er kann den Lichtbogen an den Unterbrecherkontakten somit nicht mehr auffangen, was wiederum zu einem erheblich größeren Verschleiß der Unterbrecherkontakte führt. Dieser kann auch durch eine defekte Zündspule mit einem Windungsschluss ausgelöst werden. In der Praxis kommt es jedoch wesentlich häufiger vor, dass der Kondensator hierfür die Ursache ist.