Linol- und Holzschnittmesser - Perfekt in der Hand liegende Schnittwerkzeuge
Linol- und Holzschnittmesser sind perfekt auf schiebende und stoßende Bewegungen angepasst. Mit ihnen wird Material von der Oberfläche faktisch abgeschabt. Besonders geeignet sind diese Messer für
Linolplatten, ein weiches und trotzdem formstabiles Material und weiche Holzarten. Harte Holzarten sollten Sie bei Linolschnitt meiden, da es durch die Schnitttechnik schnell aussplittert.
Angepasster Griff der Linol- und Holzschnittmesser
Ein Kugel- oder ein Pilzgriff ist ideal für die Linol- und Holzschnittmesser. Durch die besondere Form kann das Messer sehr gut über das Material geschoben werden. Besonders guten Halt in der umschließenden Faust bieten Pilzgriffe, da sie sich durch die verjüngte Form besonders gut führen und durch den vorhandenen breiten Knauf gut schieben und über das Material ziehen lassen. Feste Holzarten stehen beim Griff für besonders hohe Stabilität und eine gute und feste Verbindung zur Klinge, die trotz Belastungen bei der Schnittkraftübertragung keine Lockerung erfährt.
Die Grundformen
Um die passende Tiefe, die richtige Struktur und Form der einzelnen Schnitte zu erzielen, ist es wichtig, die passende Klingenform, die sich in der Bezeichnung des Stiches niederschlägt, auszuwählen. Es werden verschiedene Grundformen an Schnittmessern eingesetzt.
- Grabstichel: Schnitt von randgeraden und parallelen Linien
- Geißfüße: v-förmige Schneide, die v-förmige Vertiefungen schneidet. Die Winkelung kann unterschiedlich gehalten sein, hier ist die Stichnummer zur berücksichtigen
- Hohl- und Flacheisen: Zum Wegschnitt größerer Partien in Reliefs und Druckplatten
- Konturenmesser: wird fast ausschließlich im Holzschnitt eingesetzt, um gegen die Faserrichtung schneiden zu können.
- Rundstichel: Sehr ausgeprägte Schneidform mit einer fast dreiviertel Rundung zum Schnitt breiter Linien
Die Stichnummern von Hohlmeißel und Geißfuß
Damit Sie das genau passende Werkzeug auswählen können, sollten Sie in jedem Fall auch die Einteilung der unterschiedlichen Messer nach Stich berücksichtigen
Stich
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Messerform
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Besonderheiten
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1 |
Flachmeißel
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Es wird in gerader Form gleichtief
über die gesamte Werkzeugeinsatzfläche abgeschabt |
2 - 8
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Hohlmeißel
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Abgerundete Form je flacher desto weicher laufen die Kanten aus.
Je höher die Stichnummer ist, desto tiefer ist der Stich und somit die Wölbung im Schnitt. |
9 - 11 |
Hohlmeißel (Bohrer)
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Sehr tief ausgehöhlte Hohlmeißel,
die eine tiefe Kerbung in gerundeter Form hinterlassen |
12- 16 |
Geißfuß
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Eckig nach unten abgewinkelter Meißel,
der eine spitzzulaufende tiefe Kerbung hinterlässt |
12 |
Geißfuß
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Winkel 60° |
13 |
Geißfuß
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Winkel 90° |
14 |
Geißfuß
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Winkel 55° |
15 |
Geißfuß
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Winkel 45° |
15 |
Geißfuß
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Winkel 35° |
Holz- oder Linolschnitt
Beachten Sie bei der Auswahl des
Schnitzwerkzeugs unbedingt auch die Eignung für das zu schneidende Material. Ergänzende Kennbuchstaben und Ausweisungen sind zu berücksichtigen. Hintergrund ist die unterschiedliche Faserstruktur und Stabilität des Materials. Hier wird im Regelfall für die Holzschnittmesser der Präfix B vor die Stichnummer gesetzt. Für Linolschnittwerkzeuge wird der Präfix L genutzt.