Die Feinsäge - Feine Bezahnung mit großer Wirkung
Europäische Feinsägen
Feinsägen werden zu den
Rückensägen gezählt und weisen eine besonders feine Bezahnung auf. Mit ihren schwach auf Stoß stehenden Zähnen lassen sich präzise Sägearbeiten an Holzverbindungen und komplizierten Formen ausführen. Je nach Bedarf sind diese
Handsägen entweder mit einem geraden, gekröpften oder umlegbaren Holz- oder Kunststoffgriff ausgestattet. Der über dem Rücken befindliche Stahl- oder Messingstreifen sorgt für ausreichende Steifheit des Sägeblattes.
Feinsägearten
Zum Ablängen dünner Holzleisten sollte zu einer Feinsäge mit geradem Heft gegriffen werden. Modelle mit rechts oder links gekröpfter Angel gewährleisten ein leichtes Führen des Sägeblattes auf ebener Fläche. Umlegbare Feinsägen arbeiten auf Zug und auf Stoß. Außerdem lässt sich ihr Griff, nach Lockerung einer Schraube, problemlos von einem Blattende auf das andere umlegen. Nicht nur die Beschaffenheit des Griffes, sondern auch die Sägeblattgröße entscheidet über das Einsatzgebiet einer Feinsäge. Große Modelle mit einer Sägeblattlänge von 25 bis 35 cm werden zum Zuschneiden gröberer Holzverbindungen gebraucht. Ein mittleres Blatt (20cm) wird für das Sägen von Zinken oder Schwalbenschwanzverbindungen verwendet. Die kleinsten Feinsägen sind auf das präzise Bearbeiten von feinen Profilen, Zierleisten und empfindlichen Werkstücken spezialisiert. Ihre Sägeblattlänge liegt meist zwischen 15 bis 20 cm.
Japansägen
Japansägen werden immer häufiger auch in europäischen Gefilden für feine Holzschnitte verwendet. Das Sägeblatt dieser Feinsäge ist außerordentlich dünn gearbeitet und schneidet auf Zug. Da die Sägeblätter auf Zugspannung stehen sind ein geringer Kraftaufwand und feine Schnittführung die Folge. Der lange Sägegriff ist meist aus Hinoki-Holz gefertigt und wird entweder mit einer Rattan-Umwicklung oder einer Gummierung versehen. Japanische Feinsägen lassen sich in drei Grundtypen einordnen: Dozuki, Ryoba und Kataba. Im Gegensatz zu den anderen japanischen Feinsägen besitzt die Dozuki einen Rücken, der zur Stabilisierung der
Säge dient und zur Begrenzung der Schnitttiefe führt. Ihr sehr dünnes Sägeblatt ermöglicht höchste Schnittpräzision. Ryoba-Sägen sind auf beiden Seiten des Sägeblattes bezahnt. Während die eine Seite mit Trapezbezahnung ausgestattet ist, befindet sich auf der anderen Seite eine Dreiecksverzahnung. Die wechselseitig angeschliffenen Trapezzähne werden vor allem bei Querschnitten eingesetzt. Mit den Dreieckszähnen wird hingegen längs zur Holzfaser geschnitten. Besonders tiefe und lange Schnitte können mit einer Kataba gemacht werden. Diese Säge verfügt über eine Mischverzahnung, die sich sowohl für Schnitte längs als auch quer zur Faser eignet.