Mit dem Blutgerinnungsmessgerät die Kontrolle über das Blut behalten
Den Vorgang der Blutstillung nennt man Hämostase. Dazu gehört auch der Vorgang der Blutgerinnung, bei dem Blut als natürlicher Schutzmechanismus gegen Blutverluste erstarrt. Rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten), Blutplättchen und Eiweißfäden (Fibrin) bilden bei der Blutgerinnung ein netzartiges Geflecht. Zur Blutstillung bedarf es dreier Faktoren, die positiv Zusammenwirken: die Gefäßwände, die Blutplättchen und Eiweißstoffe, die gerinnungsfördernd oder gerinnungshemmend (Inhibitoren) wirken.
Zu den Fachbegriffen
Die Verabreichung eines Medikamentes zur Hemmung der Blutgerinnung wird als Antikoagulation bezeichnet, das eingesetzte Medikament Antikoagulanz. Die Wirkung beruht auf der Beeinflussung der Gerinnungsfaktoren des Plasmas. Thrombozytenaggregtionshemmer wirken dagegen über eine Hemmung der Funktion der Blutplättchen. Die Blutgerinnungszeit wird international nach dem Messwert INR“ (International Normalizid Ratio) als Folgenorm zum Quick-Wert bewertet. Wird der Quick-Wert z.B. kleiner, steigt der INR-Wert, was bedeutet, dass sich die Gerinnungszeit verlängert und die Blutungsneigung zunimmt.
Die Eigenschaften der Blutgerinnungsmessgeräte
Die kleinen Handgeräte, meist zur Kontrolle der oralen Antikoagulanzien-Therapien, für den Arzt oder Patient können mit
Gerinnungsteststreifen angeboten werden, die die Zeit vom ersten Kontakt mit Thromboplastin bis zur Blutgerinnung in einen Messwert umrechnen. Blutgerinnungsmesssyteme, die speziell für den ärztlichen Bedarf hergestellt sind, geben Messwerte heraus, die den mit labormedizinischen Referenzwerten gemessenen Werten entsprechen und somit die
Kontrolle ermöglichen. Sie sind klein und handlich und damit für den mobilen Praxisbedarf geeignet. Der Vorteil ist, dass man auf die Messwerte noch solange reagieren kann, wie der Patient vor einem sitzt, denn die Messwerte liegen in etwa einer Minute vor. Auf das notwendige Blutvolumen zur Messung kann man achten.
Medizinische Indikationen
Blutgerinnungsmessgeräte sollen beispielsweise im Rahmen der
Diagnostik und Vorbeugung helfen Thrombosen, die in den Beinvenen meist aufgetreten sind, und mit Gerinnungsmitteln behandelt werden, vorzubeugen, indem man einfach und rechtzeitig dem Status des Blutes ermitteln kann. Ebenso ist eine Kontrolle von Patienten möglich, die mit Blutverdünner behandelt werden. Bei einer Erstkontrolle der Blutgerinnung kann zudem vermieden werden, dass Menschen auch an den kleinsten Wunden verbluten.