Mit dem Stieldurchschlag Bleche richtig lochen
Der Stieldurchschlag gehört zum
Schmiedewerkzeug und ähnelt einer Ahle ohne Spitze, die in einem runden oder quadratischen Querschnitt endet. Im Hammerkopf ist ein Loch, in den man einen Holzstiel stecken kann. Mit Stiel heißt der Stieldurchschlag dann Lochhammer.
Unterschiede in der Bearbeitung
Loch- und Bohrwerkzeuge kann man zum Lochen oder Aufhauen einsetzen. Beim Aufhauen findet ein Aufspalten statt, ohne dass Material verloren geht. Beim Lochen mit dem Stieldurchschlag hingegen geht ein Teil des Materials verloren: der Putzen wird hier herausgedrückt.
Die Abgrenzung zum Dorn
Der Stieldurchschlag wird wie ein
Hammer von oben auf das Werkstück hinab bewegt und verwendet, um Löcher zu machen. Das gleiche Ergebnis am Werkstoff erreicht man auch mit Dornen, nur dass runde, rechteckige oder quadratische Dorne in eine Aussparung des
Ambosses gesteckt werden und das Werkstück darüber gehalten wird. Mit einem Hammer wird das Werkstück geschlagen.
Die Form: kantig oder rund
Die Form der stumpfen Spitze des Durchschlags gibt es mit runden und kantigen Durchmessern. Der Stieldurchschlag wird beim Schmieden zum Durchschlagen von glühenden Werkstoffen eingesetzt.
Das Gewicht
Das Gewicht des Stieldurchschlags reicht von acht Gramm (g) bis zu ca. 1.800 Gramm (g), je nachdem welche Blechstärke gelocht werden muss. Im Goldschmiede- und Uhrmacherhandwerk oder im Modellbau genügen meist die kleinsten und leichtesten Modelle.
Zur Verwendung
Um Bleche mit dem Stieldurchschlag lochen zu können, bedarf es eines weiteren Hilfsmittels, und zwar dem Lochring. Der Lochring hat einen ein wenig größeren Durchmesser als der Durchschlag. Man beachte, dass die Durchlochung dünner Bleche auch mit einem Aushauer, einer zylindrischen Aushöhlung in einem Blei- oder Holzklotz als Unterlage erfolgen kann. Der Durchschlag ist eine Sonderform des
Durchtreibers und besitzt eine sich zur Spitze hin verjüngenden Dorn. Diese Form wird überwiegend auch als Durchschläger bezeichnet.
Zur Nutzung
Der Stieldurchschlag oder Lochhammer wird meist genutzt, um große Querschnitte zu erreichen. Ein Eintreiben bis zur Einschlagtiefe ist nicht in einem Arbeitsgang möglich, da der Durchschlag sich erwärmt, dadurch ausdehnt und festklemmt. Man muss ihn erst vorsichtig lösen und abkühlen, bevor man weiter arbeiten kann. Man beachte, dass der Lochhammer zu ¾ auf die Werkstoffdicke eingetrieben und dann das Blech gewendet wird.