Mit dem Weidezaunprüfer die Funktionalität von Weidezäunen überprüfen
Elektrische Weidezäune werden an
Zaunpfählen befestigt und dienen dazu, Tiere am Ausbrechen zu hindern. An den Zaunpfählen werden elektrische Leiter angebracht. Diese können entweder aus verzinktem Stahl bzw. Aluminium bestehen oder aus in einem Kunststoffgewebeband oder Kunststoffseil mit enthaltenen elektrisch leitfähigen Drähten. Je nach Material des Zaunpfahls können diese elektrischen Leiter entweder direkt angebracht werden oder über entsprechende Isolatoren, welche eine direkte Berührung des Leiters mit dem Pfahl verhindern müssen, sofern dieser eine elektrische Leitfähigkeit besitzt (zum Beispiel bei Holzpfählen). Überprüft werden die Weidezäune mittels Weidezaunprüfern. Als Spannungsversorgung dient ein sogenanntes Weidezaungerät oder auch Elektrozaungerät, das relativ ungefährliche Hochspannungsimpulse von nur kurzer Dauer erzeugt. Das Weidezaungerät wird mit dem elektrischen Leiter des Zauns verbunden. Als Rückleitung dient die Erde selbst. Das
Weidezaungerät besitzt dazu einen zweiten elektrischen Pol, der in die Erde gesteckt wird. Hierdurch wird ein offener Stromkreis gebildet, der erst dann geschlossen wird, wenn jemand den Zaun berührt. Weidezaungeräte erzeugen elektrische Spannungsimpulse von etwa zwei bis zehn Kilovolt. Übrigens dürfen Stacheldrahtzäune nicht unter Strom gesetzt werden. Diese können sich beispielsweise in der Kleidung verfangen oder sogar Verletzungen verursachen, durch die Nerven unter der Haut direkt mit den Stromimpulsen in Verbindung kommen und dadurch für Mensch und Tier gefährlich werden.
Mögliche Fehlerursachen am Weidezaun
Häufig ist eine fehlerfreie Funktion elektrischer Weidezäune nicht mehr gegeben. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn es zu Beschädigungen bzw. Unterbrechungen des elektrischen Leiters kommt. Viel häufiger werden Ausfälle jedoch dadurch verursacht, wenn Isolationsfehler oder elektrisch leitfähige Gegenstände den Zaun berühren. Dies können zum Beispiel Grashalme oder andere Gegenstände sein, die den Zaun berühren und somit quasi für einen Kurzschluss und ein Zusammenbrechen der elektrischen Spannung sorgen. Neben einer Sichtprüfung, bei der das Vorhandensein solcher Störfaktoren festgestellt werden kann, gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, mit einem sogenannten Weidezaunprüfer die korrekte Funktion der Einrichtung zu überprüfen.
Der Weidezaunprüfer für die tägliche Zaunkontrolle
Bei einem Weidezaunprüfer handelt es sich um ein kleines und handliches Gerät, das sehr behilflich dabei ist, die korrekte Funktion der
elektrischen Messgrößen zu überprüfen. Es dient nicht nur dazu, eventuelle Fehler festzustellen, sondern hilft auch dabei, sich einen schnellen Überblick über den Zustand des Zaunes zu verschaffen. An jeder Stelle des Weidezauns sollte eine Mindestspannung (die sogenannte Mindesthütespannung) von rund 2000 Volt (2 kV) anliegen. Die Handhabung des Gerätes ist denkbar einfach. Um die Zaunspannung zu messen, muss einfach der mit dem
Messgerät verbundene Metallstab in die Erde gesteckt und die Prüfspitze des Gerätes an den Weidezaun gehalten werden. Das Gerät benötigt keine eigene Spannungsversorgung, sondern wird vom Weidezaun selbst mit der notwendigen Betriebsspannung versorgt. Der Weidezaunprüfer zeigt die Spannung in mehreren Schritten durch entsprechende Signalleuchten an. Die meisten Geräte können elektrische Spannungen von etwa 2000 bis 12000 Volt in mehreren Stufen anzeigen. Meistens handelt es sich dabei um Stufen von 1000 oder 2000 Volt. Um die korrekte Funktion des Weidezauns zu prüfen, kann neben einer einfachen Sichtprüfung an mehreren Stellen des Zauns die Spannungsmessung schnell und einfach vorgenommen werden. Dadurch ist es möglich, auf relativ einfache Weise Unterbrechungen oder Kurzschlüsse festzustellen.