Medizinische Zangen fassen, halten und schneiden
Zangen sind jedem bekannt, und sei es nur aus der Gastronomie wie die Grillzange oder Spaghettizange. Zangen als greifende und je nach Maulgestaltung auch schneidende Werkzeuge sind auch in der Medizin so vielfältig nutzbar, dass selbst hier sehr unterschiedliche medizinische Zangen im Einsatz sind. Medizinische Zangen werden verwendet
- in der Allgemeinmedizin,
- in der Dentalmedizin,
- in der Biopsie,
- im OP als Fasszangen oder
- als Haltezangen.
Biopsie bedeutet, ein Gewebeteil zum Zweck der chemischen, histologischen oder zytologischen Untersuchung zu entnehmen. Die Biopsie kann je nach Probe als Nadel-, Stanz, Saug- oder Zangenbiopsie durchgeführt werden. Die Zangenbiopsie wird etwa durchgeführt, indem neben einem Endoskop Gewebeproben aus Blase oder Bronchen mit medizinischen Zangen entnommen werden.
Medizinische Zangen in unterschiedlichen Ausführungen
Dentalzangen
Hier findet man Extraktionszangen, mit denen Zähne gezogen werden oder auch
Hohlmeißelzangen wie etwa nach Luer mit eingedellten Greifbacken, zum Abtragen von kleineren Knochenkanten.
Haltezangen
Haltezangen werden für Material eingesetzt wie die
Knochenhaltezange oder die Plattenhaltezange. Weniger bekannt in der Allgemeinheit ist die Track-Haltezange. Sie wird in Zusammenhang mit einem Distraktor genutzt, einer Metallkonstruktion, die die Knochen an einem Schnitt auseinanderhält, damit sich in der Lücke dauerhaft neues Knochenmaterial anlagert.
Biopsie- und Fasszangen
Fasszangen wie die Darmfasszange, Prostatafasszange oder die Uterusfasszange werden genutzt, um Gewebe oder Organe greifen zu können.
Medizinische Zangen
Fremdkörper- und Splitterzangen laufen in feinen Spitzen aus, um auch kleine Fremdkörper aus Wunden zu entfernen. Die Knochensplitterzange dagegen sieht wie ein Seitenschneider aus und ermöglicht ein abtrennen von Knochensplittern. Das Alligatorzängchen besitzt eine Spitze wie ein Alligatormaul und wird genutzt um Lungengewebe bei Biopsien zu entnehmen. Andere Zangen sind auf die Anatomie abgestimmt wie das stark kniegebogene Ohrzängchen.
Meist unterscheiden sich die Instrumentenspitzen. Medizinische Zangen gibt es daher als
- Hakenzange,
- Löffelchenzange,
- Hammerkopfzange mit einer Aussparung in der Längsrichtung und stumpfen Ende,
- Kopfschneider, deren Maul in zwei scharf geschliffene Enden ausläuft oder
- Nagelzangen mit Schneiden in Längsrichtung des Instruments.