Kodierschalter - Ein digitales Manual
Elektronische Geräte und Anlagen sind oft mit digitaler
Steuerlogik ausgestattet, Der Informationsfluss erfolgt nur mit Abfolgen von 0 und 1. Um in Digitalschaltungen manuell digitale Werte festlegen zu können, werden Kodierschalter eingesetzt. Diese ermöglichen durch Setzen der einzelnen Stellen (Bits) auf 0 oder 1 die Festlegung eines binären Wertes, der von der Steuerlogik direkt verarbeitet werden kann. Die einfachste Kodierung ist die Dezimalkodierung, bei der für jede Ziffer ein Kontakt geschaltet wird. Diese Kodierung benötigt jedoch 10 Kontakte für die Ziffern 0 - 9. Daher haben sich in der Digitaltechnik Kodierungen durchgesetzt, die deutlich effizienter sind. Je nach Binärkodierung sind mit 4 Bits 10 - 16 Werte, mit 8 Bits schon bis zu 256 Werte einstellbar.
Anwendungsbeispiele
Geräteadresse
Für den Informationsaustausch benötigen digitale Geräte meist eine Adresse, die vor der Inbetriebnahme eingestellt werden muss. Die Kodierung erfolgt meist binär. Mit 4 Bit kann ein Wert zwischen 0 und 15 dargestellt werden. Die Werte 10 - 15 werden als A - F geschrieben (Hexadezimal), um eine eindeutige und stellensparende Schreibweise zu ermöglichen. Mit einem 8-stelligen Kodierschalter kann die binäre Kodierung von 256 Adressen von 0 - 255 (Dezimal) bzw. 00 - FF (Hexadezimal) eingestellt werden
Wertvorgabe in der Automatisierungstechnik
Sollen in einer Anlage mit digitaler Steuerlogik manuell dezimale Einstellwerte vorgegeben werden, kann dies mit einem BCD-Kodierschalter in Form eines
Drehschalters erfolgen. Binary Coded Decimal (BCD) steht für binärkodierte Dezimalzahl.
Montagearten von Kodierschaltern
Leiterplattenmontage
In elektronischen Geräten werden zur Kodierung kleine Drehschalter oder DIP-Schalter eingesetzt, die auf die
Leiterplatte gelötet werden. Beide Bauformen können meist mit einem kleinen
Schraubendreher auf den gewünschten Wert gesetzt werden. Drehschalter bieten in der Regel eine 4 Bitkodierung mit Beschriftung in Dezimal- oder Hexadezimal-Schreibweise.
DIP-Schalter bestehen aus einer Anreihung kleiner Mikroschalter, die platzsparend die Kodierung von 8 - 16 Bit ermöglichen. Wegen der Ähnlichkeit mit einer Klaviertastatur und der kompakten Bauweise werden sie auch als Mäuseklavier bezeichnet. Anhand der Schalterstellung kann der eingestellte Binärkode abgelesen werden.
Frontplattenmontage
In Steuer- und Regelungsanlagen werden Kodierschalter in der Frontplatte montiert, um bestimmte Steuerwerte einstellen oder ablesen zu können. Die Bedienung erfolgt entweder mit einem Drehrad, einem Schaltknebel oder mit einer 2-Tasten-Steuerung. Der eingestellte Wert kann direkt abgelesen werden. Der Einstellbereich beträgt 0 - 9 bei BCD-Kodierung bzw 0 - 15 bei Hexadezimalwerten. Durch Reihung von Kodierschaltern können mehrstellige Werte realisiert werden.
Auswahlhinweise
Prüfen Sie den Einsatzzweck und die mögliche Montageart des Kodierschalters. Wird die Einstellung nur bei der Inbetriebnahme vorgenommen, bietet sich die Montage im Gehäuseinneren an. Damit werden Fehlfunktionen durch Bedienfehler vermieden. Sollen eingestellte Werte regelmäßig abgelesen und verändert werden, bieten sich Kodierschalter zur Frontplattenmontage an, die den eingestellten Wert anzeigen. Welche Kodierung der
Schalter erzeugen muss und wie viele Bits benötigt werden, hängt von der Steuerlogik ab.