Mit dem Hydraulikventil Bewegungsabläufe regeln
Hydraulische Anlagen sind in der Fluidtechnik neben pneumatischen Anlagen die zweite Variante zur Kräfteübertragung, wenn es um die Umsetzung von Energie in Bewegung geht. Die genutzte Flüssigkeit ist hierbei Hydrauliköl. Neben dem Absatzmarkt für Motorenöle, ist der der Hydrauliköle der zweitgrößte Markt unter den Schmiermitteln, was auch den hohen Absatz an Hydraulikventilen für Hydrauliksysteme erklärt. Abgesehen von der Kraftübertragung hat Hydraulikflüssigkeit die Aufgabe, die zum System gehörenden beweglichen Elemente gleichzeitig zu schmieren und vor Korrosion zu schützen. Das Hydraulikventil dient in erster Linie dazu, Bewegungsabläufe in Hydrauliksystemen zu regeln. Ein Beispiel ist der Gabelstapler, dessen Gabel sich durch ein Hydraulikventil anheben oder absenken lässt.
Für jedes Hydrauliksystem das passende Hydraulikventil
Hydrauliksysteme sind weit verbreitet. Neben der Fahrzeug- und Flugzeughydraulik gibt es auch Maschinenhydraulik, die einer Kraftverstärkung dient, wobei die Planierraupe oder der Kran nur zwei Beispiele sind. Hydrauliksysteme kommen aber auch in der Verfahrenstechnik, bei Robotern, Textilmaschinen, Werkzeugmaschinen, Aufzugsanlagen oder Seilbahnen zum Einsatz. In Hydrauliksystemen können daher leicht Drücke von 200 bar bis 1.000 bar auftreten, denen die Ventile widerstehen müssen.
Die Aufgaben der Hydraulikventile
Das Hydraulikventil kann den Druck im System regulieren (Druckventile wie etwa
Wechselventile oder
Druckminderventile), auf die Durchflussgeschwindigkeit der Flüssigkeit Einfluss nehmen (Stromventile wie das Drosselventil oder
Magnetventil), den Durchfluss absperren (Sperrventile wie der
Kugelhahn oder ein
Rückschlagventil) oder die Durchflusswege bestimmen (Wegeventile). Ein 2/2-Wegeventil besitzt bspw. zwei Anschlüsse und zwei Schalterstellungen für zwei Durchflussrichtungen.
Die Betätigungsmöglichkeiten
Hydraulikventile sind in einem System nicht immer so angebracht, dass man sie von Hand erreichen kann oder soll. Man denke hier an das Bremssystem in einem Kraftfahrzeug. Daher gibt es neben der manuellen Betätigung auch die Möglichkeit, die Ventile elektrisch, mechanisch oder pneumatisch einzustellen bzw. zu bedienen.
Feststellen, was man braucht
In der Fluidtechnik sind die Schaltzeichen für die Pläne in Bezug auf Funktionssymbole genau geregelt (DIN/ISO 1219). Daher kann man dem Plan eines Hydrauliksystems genau entnehmen, wo welches Hydraulikventil benötigt wird. Wegeventile mit zwei Schaltstellungen sehen bildlich wie zwei aneinandergefügte Quadrate aus.