Ein geeigneter Kopfschutz sollte nicht fehlen
Schutzhelme gehören zum Bereich "Persönliche Schutz-Ausrüstung" (PSA). Sie sind in
den meisten Industrieländern Vorschrift und unterliegen strengen Regeln und Normen. Helme für Industrie und Handwerk müssen innerhalb
von Europa den Voraussetzungen der EU-Richtlinien entsprechen. Die DIN-Norm für Schutzhelme in der Industrie ist die EN 397.
Helme für unterschiedliche Ansprüche
Arbeitsschutzhelme sind in verschiedene Spezialkategorien untergliedert,
damit die Helme den jeweiligen Arbeitsanforderungen gerecht werden.
Folgenden Modelle sind möglich:
Eine Checkliste für die Auswahl der erforderlichen Schutzausrüstung:
- Welche Sicherheitsausstattung brauche ich?
- In welchem Arbeitsbereich brauche ich den Schutzhelm?
Materialien für Schutzhelme
Schutzhelme bestehen aus thermoplastischen oder duroplastischen Materialien oder auch einer Kombination beider Materialien. Helme aus
thermoplastischen Materialien bestehen aus Polyethylen (PE) oder ABS-Polymerisat (ABS). Arbeitsschutzhelme aus duroplastischen Materialien
bestehen hingegen aus Textil-Phenol-Kunstharz (SF-PF) oder auch aus Glasfaser-Polyester-Kunstharz (UP-GF). Helme aus thermo-duroplastischen
Materialien werden aus beiden Komponenten gleichzeitig gefertigt und sind dadurch extrem beständig.
Welches Material für welchen Bereich?
Thermoplastische Helme werden vorwiegend in Arbeitsumgebungen mit niedrigen Temperaturen und UV-Belastungen eingesetzt, in so genannten
Kaltbetrieben wie Bauhaupt- und Nebengewerbe sowie Werften. Aus Polyethylen bestehende Arbeitsschutzhelme haben eine Formbeständigkeit
bis zu +70 °C und -40 °C. Bei einer Fertigung aus ABS-Polymerisat sind die Helme hitzebeständig bis ca. +90 °C und kältebeständig bis
-30 °C. Aufgrund der Kunststoffbasis ist das Gewicht des Helms mit ca. 240 Gramm sehr leicht, was wiederum dem Tragekomfort zugute kommt.
Duroplastische Helme sind vorwiegend in Bereichen mit hoher UV-und Hitzebelastung anzutreffen, in so genannten Heißbetrieben wie z. B.
Gießereien oder eisenverarbeitende Industrie. Ebenso werden diese Helme überall dort eingesetzt, wo im Voraus nicht ganz klar ist,
welche Bedingungen vorzufinden sind. Durch ihr Material sind sie extrem belastbar und besitzen eine ausgezeichnete Formbeständigkeit
sowohl gegen Wärme als auch Kälte. Bei Hitze liegt die Formbeständigkeit von Textil-Phenol-Kunstharz bei +500 °C, von Glasfaser-Polyester-Kunstharz
bei +200 °C. Beide Materialien sind unbegrenzt kältebeständig.
Das Material ist für die späteren Einsatzgebiete enorm wichtig. Deshalb sollten Sie schon vor dem Kauf der Arbeitsschutzhelme darauf achten,
wo Ihre Mitarbeiter später beschäftigt sein werden.
Die richtige Größe finden
Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, ist es sehr wichtig, den Arbeitsschutzhelm der jeweiligen Kopfgröße genau anpassen zu
können. Damit wird den Helmträgern ein Optimum an Tragekomfort und Sicherheit geboten. Helme werden häufig mit unterschiedlichen
Kopfgrößen angeboten z. B. 53-61 oder 51-61 cm.
Kennzeichnung von Bauschutzhelmen
Für Sie und andere Gewerbetreibende ist es wichtig zu wissen, wo die Kennzeichnung angebracht ist und was in ihr enthalten sein muss.
Das Prüfsiegel für Bauschutzhelme ist auf der Innenseite des Helms angebracht und beinhaltet folgende Informationen: Herstelldatum,
Name und Anschrift des Herstellers, EC-Prüfsiegel, Größe des Helms und Artikelnummer. Damit sind alle wichtigen Informationen für Sie
und Ihre Angestellten auf einen Blick ersichtlich.
Aufbau und Wirkungsweise
Der Schutzhelm besteht aus wenigen Komponenten. Er ist in der Wirkungsweise mit einem Stoßdämpfer eines PKW zu vergleichen.
- Die Helmschale ist die äußere Hülle des Helms.
- Flexible Tragebänder im Inneren des Schutzhelms gewährleisten einen optimalen Sitz am Kopf.
- Ein Schweißband im Inneren des Helms verhindert das Eindringen von
Körperschweiß in die Augen.
- Das verstellbare Nackenband dient zur Justierung, damit der Helm eng am Kopf anliegt und nicht verrutscht. Diese verstellbaren
Nackenbänder gibt es in zwei Ausführungen. Zum einen mit Ratschenverschluss, welche ineinander geschoben werden müssen. Zum anderen
mit Drehknopf. Die letzte Variante ist häufig die bessere Wahl, da sie am einfachsten zu bedienen ist.
- Der Kinnriemen hat zwei Funktionen. Er soll das Herunterfallen des Schutzhelms durch Wind, Stöße oder bei Überkopfarbeiten
verhindern und verbessert zusätzlich den Halt am Kopf.
- Beim Kauf eines Helms sollten Sie auf eine ausreichende Polsterung geachtet werden. Eine Belüftung sorgt für eine ausreichende Luftzirkulierung
und kann wahlweise geöffnet oder geschlossen werden.
Richtig aufsetzen - sonst verliert der beste Schutzhelm seine Wirkung
Die Tragebänder im Inneren des Helms müssen an der Kopfhaut anliegen. Das Kopfband wird auf die jeweilige Kopfgröße des Helmträgers, mit Hilfe
des verstellbaren Nackenbandes, individuell eingestellt. Der Schutzhelm darf in keinem Fall einen zu starken Druck auf dem Kopf ausüben.
Einige Hersteller bieten sogar die Option der Traghöhenverstellbarkeit.
Lebensdauer von Helmen
Die Tragedauer von Arbeitsschutzhelmen ist davon abhängig, aus welchem Material der Helm gefertigt wurde. Helme aus Thermoplast haben eine
maximale Lebensdauer von vier Jahren und aus Duroplast maximal acht bis zehn Jahre. Achtung - Helme müssen sofort ausgetauscht werden,
wenn sie einer zu starken mechanischer Belastung oder einem starken Schlag ausgesetzt waren.
Umfangreiches Zubehör
Für Arbeitsschutzhelme ist das Zubehör sehr vielseitig und kann in verschiedenen Bereichen notwendig werden. Zum Beispiel im Tagebau,
wo Lampen an den Helm montiert werden können oder man Helmlampen
verwendet, um eine ausreichende Sicht zu gewährleisten. Ein Visier bietet Ihnen Schutz vor Spritzern von Chemikalien
oder beweglichen Teilen. Eine Helm-Kapselgehörschutz-Set ist eine Kombination aus Helm und Gehörschutz und trägt zu Ihrer Sicherheit bei. Für die kalte Jahreszeit eignet sich eine
Unterziehhaube. Eine Hygienehaube wird ebenfalls
unter dem Helm getragen und ist eine hygienische Kopfbedeckung beispielsweise für Werksbesucher.
Machen Sie Ihre Mitarbeiter auf das Tragen eines Schutzhelms mit der richtigen
Sicherheitskennzeichnung aufmerksam.