Heckenscheren - scharf und nützlich
Warum beschneidet man Hecken oder Sträucher?
In der Zeit der Sonnenkönige war in Form gebrachte Natur der sichtbare Ausdruck von Macht und Reichtum.
Hecken, Bäume und Sträucher wurden geometrisch auf ein Zentrum ausgerichtet und zurechtgestutzt. Heutezutag wird
dieses Gesellschaftsideal eher durch Individualität und freies Wachsen ersetzt. Aber ein- oder zweimal im Jahr müssen
auch Hecken oder Sträucher wieder in Form gebracht werden. Und was eignet sich dafür besser als eine für diese
Arbeit entwickelte Heckenschere?
Sie haben die Qual der Wahl
Die Auswahl an modernen Heckenscheren ist groß, die Unterschiede zwischen ihnen aber auch. Heckenscheren
gibt es mittlerweile in weit über 150 Typen auf dem Markt. Sie unterscheiden sich nicht nur im Antrieb, sondern
auch in der Schnittlänge und den Ausstattungsvarianten. Worauf kommt es also an? Eine Heckenschere sollte
natürlich sauber und kraftvoll schneiden, nicht zu schwer sein und zudem gut in der Hand liegen. Außerdem sollte
sie einen großen Aktionsradius aufweisen, um ein rationelles Arbeiten zu ermöglichen. Welche Heckenschere für
Sie als Gärtner, Garten-Landschaftsbauer oder Hausmeister in einer großen Firma infrage kommt, hängt
zum einen von den örtlichen Gegebenheiten ab und zum zweiten, wie viel Sie zu schneiden haben und vor
allem wie oft.
Antriebskonzepte bei Heckenscheren
Mechanische Heckenschere
Die gute alte mechanische Heckenschere hat noch lange nicht ausgedient. Sie sieht aus wie eine
handelsübliche Universalschere, nur ein 'wenig' größer. Die Griffe einer
mechanischen Heckenschere sind zur besseren Ausnutzung der Hebelwirkung sehr lang gehalten und
sollten wenn möglich mit rutschfesten Materialien oder gar Gummi ummantelt sein. Die Klingen oder Schneiden
bei einer mechanischen Heckenschere sollten eine Länge von 20 bis 30 cm aufweisen. Somit können mehrere
Triebe auf einmal abgeschnitten werden. Auf diese Weise stellt auch ein gerader Schnitt kein Problem dar.
Natürlich ist es sehr mühselig, auf diese Art die Hecke zu schneiden, aber das Ergebnis spricht für sich.
Sie sehen selbst, mit einer Hand-Heckenschere kann man eigentlich nicht viel
falsch machen und die Vorteile einer mechanischen Heckenschere liegen auf der Hand. Der Vorteil
ist, Sie kommen ohne jegliche Fremdenergie aus. Sie können mit ihr an jedem beliebigen Ort schneiden.
Diese Heckenscheren verursacht keinerlei Lärmbelästigung.
Eine nützliche Funktion bieten guten Heckenscheren mit einer Astkerbe. Mit der Astkerbe können auch
größere Äste mühelos zurück geschnitten werden. Eine leichte Heckenschere macht das Schneiden
leichter, denn man sollte auch bedenken, dass man mitunter die Arme sehr lange hoch halten muss,
um die Hecke zu schneiden. Auch bei den Klingen gibt es Qualitätsunterschiede. So sind Heckenscheren
mit einem gehärtetem Wellenschliff sehr zu empfehlen, sie sind hohlgeschliffen und damit selbstschärfend.
Diese Art von Heckenscheren reicht zum Schneiden kleinerer Hecken völlig aus.
Elektrische Heckenschere
Die Elektro-Heckenschere ist die Lösung für große Hecken, Sträucher
oder Büsche. Damit geht die Arbeit zum einen schneller und damit vor allem auch weniger anstrengend voran.
Da aber bei den Elektroheckenscheren die Stromzufuhr immer ein gewisses Problem darstellt, denken Sie
bereits vor dem Kauf gleich an ein entsprechend langes Kabel. Dies stellt bei kurzen Wegen zwar weniger
ein Risiko dar, aber mit steigender Meterzahl des Kabels behindert es doch ordentlich. Deshalb kann
es auf einem großen Firmengelände oder einer Parkanlage manchmal besser sein, einen Stromerzeuger
(Notstromaggregat) einzusetzen, um so mit relativ kurzen Kabeln arbeiten zu können. Achten Sie bitte beim
Stromerzeuger darauf, dass er für die Leistung Ihrer Heckenschere ausgelegt ist. Die stärksten Heckenscheren
mit Elektromotor haben dabei bis zu 600 W Leistung. Das Gewicht liegt bei hochwertigen Geräten
knapp über 2 kg.
Ein weiteres Risiko bei Elektrogeräten stellt das unbeabsichtigte Durchtrennen des Kabels beim Arbeiten dar. So sorgt bei guten Heckenscheren ein besonderes Kabel, bestehend aus einer Ummantelung aus flexiblem
Spiralschlauch dafür, dass das Kabel nicht zerschnitten werden kann. Achten Sie bitte trotzdem auf Ihre
Sicherheit, im Einsatz mit Elektrogeräten kann ein FI-Schutzschalter Leben
retten.
Fazit: Elektroheckenscheren eignen sich besonders gut für lange und hohe Hecken oder Büsche.
Akku-Heckenschere
Eine weitere Variante ist die Akku-Heckenschere. Sie wird zwar elektrisch
betrieben, ist aber trotzdem netzunabhängig. Wer also zu weit vom Stromnetz entfernt ist oder lediglich
kleine Sträucher und kurze Hecken, die schnell fertig sind, schneiden will, kann diese Variante benutzen.
Der Nachteil dieser Heckenscheren liegt im Gewicht, denn jetzt muss zusätzlich noch der Akku
mit angehoben werden. Ideal ist es, wenn der Akku statt an der Heckenschere am Körper getragen
werden kann. Dies erlaubt mehr Bewegungsfreiheit und das Gewicht der Schere wird verringert.
So ist die Akku-Heckenschere auch für Ungeübte gut zu handhaben. Da die Akku-Kapazität jedoch
begrenzt ist, sie variiert je nach Hersteller und Modell zwischen 45 bis 55 Minuten, sollte der Kauf
eines Wechselakkus und Schnellladegeräts mit eingeplant werden, damit ein permanentes
Arbeiten sichergestellt werden kann. Denn nichts ist schlimmer, als wegen eines leeren Akkus
die Arbeit einstellen zu müssen und erst am nächsten Tag fortsetzen zu können.
Wer diese Situationen lieber vermeiden möchte, sollte lieber zu einer Benzin-Heckenschere greifen.
Benzin-Heckenschere
Der Kraftprotz unter den Heckenscheren. Diese Maschinen eignen sich am besten für große Flächen.
Starkes Holz schneiden? Mit einer Benzin-Heckenschere kein Problem.
Entscheidender Vorteil bei dieser Heckenschere: sie kann auch an solchen Orten eingesetzt werden,
wo kein Stromnetz zur Verfügung steht oder wo unendlich lange Kabel gelegt werden müssten,
um mit Elektrogeräten zu arbeiten.
Bei benzinbetriebenen Heckenscheren kommen in der Regel Zwei- oder Viertaktverbrennungsmotoren,
wie man sie vom Rasentrimmern, der Kettensägen
oder der Motorsense her kennen, zum Einsatz. Nachteil dieser
Heckenscheren ist natürlich das Eigengewicht und der Lärmpegel durch den Verbrennungsmotor.
Für Abhilfe können aber Gehörschutzstöpsel oder besser noch ein Kapselgehörschutz sorgen.
Für einen sicheren Stand hingegen, beispielsweise zum Schneiden einer hohen Hecken, ist nicht die Leiter, sondern ein leichtes Rollengerüst zu empfehlen.
Tipps und Tricks zum Heckenschnitt - so schneiden Sie Hecken richtig
Ob als Sichtschutz oder Beeteinfassung, Hecken sehen nur gut aus, wenn sie regelmäßig und
präzise geschnitten werden. Bereits im zweiten Jahr nach der Pflanzung sollte man die Hecken jährlich
einmal schneiden, solche aus stark wachsenden Gehölzen wie Feldahorn und Hainbuche sogar zweimal.
Kürzen Sie die neuen Triebe um drei Viertel ein, bei jungen Hecken um die Hälfte. Greifen Sie zur
Heckenschere, sobald der Vogelnachwuchs flügge ist. Das ist meist Ende Juni oder Juli der Fall.
Günstig ist aber auch ein sehr früher Schnitt vor Anfang März. Danach zeigen sich die Hecken auch
schon im ersten Halbjahr von ihrer besten Seite.