DIN 912 bietet Gewähr für einheitliches Schrauben-Maß
DIN 912 ist die Bezeichnung einer der vielen Industrienormen, die das Leben auf der Welt vereinfachen sollen. Viele Dinge sind inzwischen genormt und daher überall in der Welt in gleicher Weise einsetzbar. Das trifft insbesondere auf technische Geräte und Bauteile zu. Daher folgen selbst die kleinsten Bauteile und Befestigungsmaterialien einer Norm. Die DIN 912 ist eine Norm, die die Beschaffenheit von Schrauben festlegt.
DIN 912 – wozu dient die Normung?
Maschinen, Fahrzeuge, elektronische Geräte oder Möbel werden in vielen Teilen der Welt produziert, um teilweise weltweit exportiert zu werden. Wer in Deutschland ein elektronisches Gerät kauft, das in Asien hergestellt wurde, muss die Möglichkeit haben, es innerhalb Deutschlands in jeder Werkstatt reparieren zu lassen. Wären die bei der Herstellung verwendeten Bauteile nicht genormt, so ließen sich auch Schrauben, die bei der Herstellung verwendet werden, nicht lösen. Es stünde vermutlich kein geeignetes Werkzeug zur Verfügung, um die Befestigungsschrauben herauszudrehen. Aus diesem Grund arbeiten nationale Institute für Normung aller Länder eng zusammen, um international anerkannte Normen zu schaffen. Die deutsche Abkürzung DIN steht für Deutsches Institut für Normung. Dieser Normierung steht unter anderem die weltweit anerkannte Norm ISO gegenüber. Die deutsche DIN 912 regelt die einheitliche Beschaffenheit von Zylinderschrauben mit Innensechskant.
Die DIN 912 normt die Beschaffenheit von Zylinderschrauben mit Innensechskant
Innensechskant ist die offizielle Bezeichnung für Schrauben, die umgangssprachlich als Inbusschrauben bekannt sind. Die im Jahr 1936 in Deutschland patentierten Schrauben unterliegen der deutschen DIN 912. Dabei besagt die DIN nicht, welche Länge oder welchen Durchmesser die Schraube haben soll, denn Länge und Durchmesser folgen international einheitlichen Maßeinheiten. Wichtig aber ist, dass überall in der Welt ein Werkzeug verfügbar ist, das in den jeweiligen Schraubkopf passt, um die
Innensechskantschraube zu befestigen und zu lösen. Der Gewährleistung dieser einheitlichen Verwendung widmet sich die DIN 912. Dank dieser speziellen
DIN-Norm sind überall auf der Welt gleich gestaltete Inbus- oder Sechskantschlüssel verfügbar, mit denen Zylinderschrauben mit Innensechskant bearbeitet werden können. Dabei sind nicht alle Zylinderschrauben nach DIN 912 mit einem Innensechskant in derselben Größe versehen. Vielmehr gibt es verschiedene, an die Stärke der Schrauben angepasste und genormte Maße des Innensechskants. Passend dazu sind Innensechskantschlüssel in verschiedenen Größen als einfache Schlüssel oder als Bits zur Verwendung in Akkuschraubern, Bohrmaschinen und großen Produktionsmaschinen erhältlich.
Die Verwendung von Schrauben nach DIN 912
Genormte Zylinderschrauben mit Innensechskant werden bevorzugt dann verwendet, wenn
Schrauben bauartbedingt schwer zugänglich sind, da sie sich auch durch kleine Öffnungen von oben anziehen und lösen lassen. Ein weiterer Vorteil der Inbusschrauben nach DIN 912 ist die Stabilität des Innensechskants. Letztendlich spricht das kompakte Werkzeug, das zur Bearbeitung von Inbusschrauben nach DIN 912 erforderlich ist, für diese Schrauben. Inbusschlüsselsätze sind klein und handlich, erlauben aber gleichzeitig hohe Anzugskräfte durch einfache Verlängerungen mit einem Rohr. Daher finden Schrauben nach DIN 912 sowohl Einsatz bei der Herstellung von Fahrrädern wie auch bei der Produktion großer Maschinen. Entsprechend den international unterschiedlichen Maßeinheiten gibt es Inbusschrauben nach
DIN 912 UNC und
DIN 912 UNF für Schrauben mit zölligem Gewinde und nach
DIN 912 metrisch für metrische Regelgewinde.