Der Bettbeutel – Ein Urinbeutel für die Nachtversorgung
Der Bettbeutel ist ein Urinbeutel für das nächtliche Auffangen von Urin aus Urinalen oder
Kathetern. Er eignet sich ebenso für die ständige Inkontinenzversorgung bettlägeriger Menschen und wird daher meist in
Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen eingesetzt.
Bettbeutel oder Beinbeutel? Die Arten der Auffangbehälter bei Inkontinenz
Der Bettbeutel ist das Speicherelement in der Versorgung einer mittleren bis starken Inkontinenz oder bei Anliegen eines Blasenkatheters. Er wird ausschließlich für bettlägerige Menschen oder bei der nächtlichen Inkontinenzversorgung verwendet. Das externe Auffangsystem kann am häuslichen Bett oder Krankenbett befestigt werden. Der Bettbeutel muss im Einsatz ständig unterhalb des Blasenniveaus hängen. Nur in diesem Fall ist der optimale Abfluss aus der Blase oder dem Harnröhrenausgang gewährleistet. Der Bettbeutel kann an ein externes Urinal oder an einen Blasenkatheter angeschlossen werden. Bewährt hat sich auch der Anschluss an einen
Beinbeutel, um dessen Speicherkapazität zu erhöhen. Der Urin läuft dann über den Schlauch in den Beinbeutel und von dort durch das Ablassventil in den Bettbeutel. Diese Variante ist für den Patienten leichter zu bewerkstelligen, da der Beinbeutel angeschlossen bleibt. Der Wechsel von Bein- auf Bettbeutel sollte nur bei der Inkontinenzversorgung mit einem Urinal erfolgen. Mit Blasenkatheter würde sich das Infektionsrisiko unverhältnismäßig erhöhen. Bei Rollstuhlfahrern kann der Bettbeutel auch zum regelmäßigen Entleeren des Beinbeutels verwendet werden. Das erleichtert den Umgang mit dem Inkontinenzsystem. Der Bettbeutel kann dann von der Pflegeperson entsorgt werden.
Der Bett- oder Nachtbeutel hat regelhaft ein höheres Füllvermögen, als der am Körper zu tragende Beinbeutel. Er muss nachts nicht geleert werden. Alternativ lässt sich auch der Beinbeutel am Bett befestigen. Diese Variante eignet sich jedoch nur bei kleinen Urinmengen.
Weiteres Material bei der Inkontinenzversorgung
Bei der Auswahl des Materials für die Inkontinenzversorgung steht der individuelle Bedarf im Vordergrund. Die professionellen Pflegepersonen schöpfen aus einer großen Auswahl an Zubehör und können dieses entsprechend der medizinischen und persönlichen Anforderung auswählen. Die erhältlichen Materialien ermöglichen eine hohe Diskretion, da sie sich für den Außenstehenden nahezu unsichtbar einsetzen lassen. Das Thema Inkontinenz ruft bei vielen Menschen ein Schamgefühl hervor, ganz besonders wenn sie selbst davon betroffen sind. Ein Hauptaugenmerk sollte deshalb auf einer möglichst eigenständigen Handhabung und Unauffälligkeit liegen.