Das Motto des 10. Internationalen Bodensee Forums für Einkauf und Materialwirtschaft passte hervorragend zur malerischen Kulisse des Bodensees: „Transformation – Kurs halten in der Digitalisierung.“ Für die Veranstaltung kamen 160 Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich nach Dornbirn und konnten Vorträge von Referenten erleben, die Digitalisierungsstrategien aus verschiedenen Perspektiven vorstellten. Mit dabei war Mercateo.
Prof. Jörg Stratmann von der Pädagogischen Hochschule Weingarten begann den Tag aus Sicht der Personalentwicklung und Bildungseinrichtungen und fragte: „Die Zukunft heißt Digitalisierung. Ist die Ausbildung der kommenden Generation auch schon auf Kurs?“ Die zunehmende Digitalisierung des Alltags stelle hohe Anforderungen im privaten und beruflichen Kontext. Wer mit digitalen Informationen umgeht, müsse besser über deren Gewinnung informiert und auf mögliche Konsequenzen vorbereitet sein. Dazu sah er auch die Wirtschaft in der Pflicht, die mit ihren Kapazitäten und in der Kooperation mit Bildungseinrichtungen frühzeitigt dabei helfen kann, Kompetenzen im Umgang mit digitalen Werkzeugen aufzubauen.
Welche Auswirkungen die Digitalisierung bereits heute im Unternehmensalltag haben kann, stellte Stefan Murauer vor. Er ist Vice President IT-Application Services bei der D. Swarovski KG aus Wattens und brachte mit seinem Vortrag die Perspektive einer IT-Abteilung ein. Das Unternehmen arbeitet derzeit daran, eine Fabrik der Zukunft aufzubauen. Darin sollen Einkauf 4.0, Logistik 4.0 und Industrie 4.0 vereint werden. Für Beschaffungsprozesse und Einkäufer bedeutet das, weg vom Patchwork hin zu integrierten Lösungen zu gehen. Dazu würde man bei der D. Swarovski KG auf Procurement-Cloud-Lösungen setzen, die alle Glieder der Wertschöpfungskette enger miteinander verbinden soll.
Eine weitere Perspektive zum Thema Best-Practice brachte Yvonne Baumgartner ein. Sie ist als Head of External Workforce Management bei der Swisscom AG in der Schweiz tätig und berichtete, wie digitaler Wandel in ihrem Unternehmen aussieht. Zwar gäbe es derzeit viele Projekte, die sich um den Kunden drehen und sein persönliches Umfeld besser verstehen, doch künftig müsse auch auf eine Neupositionierung des Supply Chain Management gesetzt werden. Bei der Swisscom AG soll mit der Strategie „SCM 2020“ der Einkauf künftig gestaltet werden. Es gilt, Beschaffung als Wertschöpfungsnetzwerk zu denken, das wesentlich von einer verbesserten Kooperation im Netzwerk, Analytics und vielfältigen Innovationen profitiert. Dazu setzt das Unternehmen auch auf externe Kräfte. Dies sei auch ein Vorteil für kleine und mittelständische Unternehmen: Sie könnten sich mit freien Mitarbeitern wertvolle Impulse ins Unternehmen holen.
Referent Siegfried Hakelberg, der als Vertriebsleiter bei Mercateo tätig ist, präsentierte Möglichkeiten, wie Unternehmen ihre Beschaffung optimieren können. Unter der These „Lieferantenreduzierung war gestern. Die Zukunft in der Digitalisierung heißt Vielfalt“ ging er auf die Bedeutung von persönlichen Kontakten in Geschäftsbeziehungen ein. Bisher wären Unternehmen sehr bemüht darum, möglichst wenig Lieferantenbeziehungen pflegen zu müssen. Dieser Ansatz führt jedoch schleichend zu einem Verlust von Flexibilität und Innovationskraft. Die Herausforderung an dieser Stelle können gemeistert werden, indem Geschäftspartner durch digitale Anwendungen verstärkt in die Lage versetzt werden, Vielfalt organisierbar zu machen. Mit der Vorstellung von Mercateo Unite zeigte er, wie es in Unternehmen gelingen kann, Beschaffung und Geschäftsprozesse zu digitalisieren, ohne persönliche Kontakte einzuschränken. „Geschäftsbeziehungen schaden nur dem, der keine hat. Diese persönlichen Kontakte müssen heute allerdings digital unterstützt werden können.“ Mercateo Unite ist eine Möglichkeit, mit der das effizient gelingen kann.
Einen Abschluss fand das 10. Internationale Bodensee-Forum mit einem Come Together beim Buffet. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich sowie der Procure.ch, dem Schweizer Fachverband für Einkauf und Supply Management.