Der Zirkel und seine vielseitigen Funktionen
Bereits in der Schulzeit erlernt man den Umgang mit dem Zirkel als wichtiges Instrument zur exakten Darstellung von Maßen, Winkeln, Flächen und Körpern in der Geometrie und der Mathematik. Im Zeichenunterricht dient er zudem zur exakten Darstellung kreisrunder Flächen. Nach der Schulzeit ist der Zirkel in vielen Berufen und auch in der Freizeit noch immer ein wichtiges und vielseitig verwendbares Instrument.
Mit dem Zirkel lernen
Um den Umgang mit dem Zirkel zu lernen, beginnt man mit einem einfachen
Einsatzzirkel. Er besteht aus zwei unterschiedlich langen Schenkeln, die an der oberen Spitze durch ein Scharnier miteinander verbunden sind. Lediglich die Nadel lässt sich für einen flexiblen Einsatz bei verschiedenen Modellen abknicken. Im fortgeschrittenen Mathematik- und Geometrieunterricht ist dieser Zirkel mit seinen einfachen Funktionen meist nicht mehr ausreichend. Um Winkelfunktionen und andere aufwendige Berechnungen in der Schule mit Hilfe eines Zirkels durchzuführen oder darzustellen, ist ein
Geometriezirkel notwendig, der mittels eines Stellrads, des so genannten Mitteltriebs, eine präzise Radiuseinstellung erlaubt. Der Einsatz eines
Schnellverstellzirkels, der durch eine spezielle Mechanik schnelle Einstellungsänderungen ermöglicht, ist vor allem in Klausuren, in denen in begrenzter Zeit gearbeitet werden muss, vorteilhaft.
Ein guter Zirkel ist Bestandteil eines
Zirkelkastens, der weiteres nützliches Zubehör enthält, um das Zeichengerät in unterschiedlichen Einsatzbereichen zu verwenden. Der aufgrund seiner Größe wohl imposanteste Zirkel, mit dem man während der Schulzeit konfrontiert wird, ist der übergroße Tafelzirkel, der an einem Schenkel mit einem Saugnapf versehen ist, um ihn an der glatten Tafelfläche zu befestigen und am anderen Schenkel mit einer Halterung für Tafelkreide. Mit einer Schenkellänge von vierzig bis fünfzig Zentimetern erlaubt der Tafelzirkel besonders große Darstellungen.
Zirkel für technische Anwendungen
Zur Verwendung in der Messtechnik reicht die Beschaffenheit eines Schulzirkels nicht mehr aus. Hier kommen Präzisionszirkel zum Einsatz, die auf Bruchteile eines Millimeters exakt messen und zeichnen. Zu den Messzirkeln zählen
Fallnullenzirkel für extrem kleine Radien sowie
Bogenzirkel, die mit einem Stellbogen ausgestattet sind. Der Bogen lässt sich an einem Schenkel so befestigen, dass ein eingestelltes Maß unverändert bleibt. Bogenzirkel werden in verschiedenen Größen angeboten, so dass für unterschiedliche Einsatzzwecke passende Zeichengeräte verfügbar sind.
Präzise Zeichnungen erlaubt auch der Federzirkel, der durch eine Schnellspannmutter fixiert wird und dank seiner starken Schenkel eine sichere Führung erlaubt. Aufgrund seiner nach außen abgewinkelten Spitzen lässt sich der
Federlochzirkel im technischen Bereich als Prüfgerät einsetzen. Demselben Zweck dient der Federspitzzirkel, ist jedoch mit spitzen Schenkeln ausgestattet.
Zirkel für Kunst und Handwerk
Für den Einsatz in der grafischen und bildenden Kunst eignet sich ein guter Schulzirkel, da es hier weniger um exakte Berechnungen geht als um die Darstellung kreisrunder Flächen. Im Handwerk jedoch sind Präzisionszirkel erforderlich, um passgenaue Werkstücke herstellen zu können. Daher finden sich Federloch- und Federspitzzirkel sowie
Greifzirkel und Lochzirkel im Einsatz bei der Holz-, Stein- und Metallbearbeitung.
Nautische Zirkel
Nautische Zirkel oder
Marinezirkel sind wichtige Messinstrumente für die Navigation von Schiffen. Sie bestehen aus hochwertigen Materialien und sind so beschaffen, dass sie auch durch Salzwasser nicht beschädigt werden. Für nautische Zirkel ist es wichtig, dass sie sich mit einer Hand bedienen lassen und somit das schnelle Abgreifen von Entfernungen ermöglichen.