Leitungsschutzschalter - Damit elektrische Anlagen sicher sind
Leitungsschutzschalter sind fester Bestandteil jeder Elektroinstallation sowohl in Wohnungen und Hausinstallationen als auch in der Industrie. Die auch als
Sicherungsautomat bezeichneten kleinen Geräte bieten einen Überstromschutz in Niederspannungsnetzen. Bei Kurzschluss und Überlast im Leitungsnetz schalten die Leitungsschutzschalter den Stromfluss ab und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit von Elektroanlagen,
Sicherungen und
Verteilersystemen.
Ausführungen von Leitungsschutzschaltern
Leitungsschutzschalter sind in kompakten, rechteckigen Kunststoffgehäusen gefertigt. Sie sind zur Montage auf einer
Hutschiene gedacht. Wie die Höhe ist auch die Breite der Leitungsschutzschalter genormt, wobei je nach Ausführung verschiedene Breiten zur Verfügung stehen. Durch standardisierte Modulsysteme ist eine schnelle Montage möglich. Zusätzlich können die Systeme beliebig erweitert werden.
Schutzschaltfunktion
Schutzschaltfunktionen können bei Leitungsschutzschalter n durch verschiedene Ereignisse ausgelöst werden:
- Auslösung bei Kurzschluss oder Überlast
Tritt im angeschlossenen Netz ein Kurzschluss auf, so schaltet der Leitungsschutzschalter den Stromfluss sofort innerhalb von Millisekunden ab. Die Schalter sind dabei für unterschiedliche Kurzschlussabschaltströme ausgelegt: Gängige Kurzschlussabschaltströme, bei denen die Leitungsschutzschalter auslösen, sind 6kA für Haushalte sowie 10kA, 15kA, 25kA und 45kA in Industriebetrieben bei einer jeweiligen Nennspannung von zwischen 230V und 400V und Stromstärken von zwischen 2A und 400A.
Bei Überlast schaltet der Leitungsschutzschalter den Strom erst zeitverzögert ab. Da sich bei Überlast im Stromnetz stromführende Kabel erwärmen können und im Extremfall gar ein Kabelbrand mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Elektroinstallation entstehen kann, arbeiten die Leitungsschutzschalter mit einem eingebauten Bimetall, der sich bei Erwärmung verformt und dabei den Stromkreis unterbricht. Der Stromkreis kann danach erst wieder geschlossen werden, wenn der im Leitungsschutzschalter eingebaute Bimetall abgekühlt ist. Damit ist gewährleistet, dass sich auch erwärmte Kabel erst abkühlen können, bevor wieder Strom fließt.
Manuelle Auslösung
Leitungsschutzschalter können zusätzlich manuell ausgelöst werden, wenn beispielsweise Arbeiten an der Elektroinstallation dies erfordern. Dazu wird lediglich an der Front des Leitungsschutzschalter s ein Kipphebel betätigt. Durch erneutes Umlegen des Kipphebels kann der Stromfluss wieder aktiviert werden.
Auslösung durch Zusatzschalter
Durch unterschiedliche Zusatzschalter können Leitungsschutzschalter ebenfalls ausgelöst werden. Dies kann ereignis- oder zeitgesteuert geschehen.
Freiauslösung
Eine weitere Sicherheitsvorkehrung, die in allen Leitungsschutzschalter n integriert ist, ist die sogenannte Freiauslösung. Bei Kurzschlüssen wird diese aktiviert. Der Leistungsschutzschalter löst auch dann aus, wenn manuell der Strom trotz eines bestehenden Kurzschlusses wieder eingeschaltet werden soll.
Leitungsschutzschalter in Sonderausstattung
Während für den Gebrauch in Wohnungen und kleinen Hausinstallationen genutzte Leistungsschutzschalter feste Kennwerte aufweisen, können bei größeren Schaltern die Auslösemechanismen im Rahmen eines gewissen Toleranzbereichs manuell eingestellt werden. Damit ist eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse bestimmter Elektroinstallationen, beispielsweise beim Betrieb leistungsstarker Elektromotoren in der Industrie, möglich.
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