Werden Juristen in E-Commerce-Unternehmen bald überflüssig? Dies war nur eine der Fragen, die sich die Teilnehmer des Rechtsausschusstreffens des bevh am 16. November 2017 stellten. In den Räumen der Mercateo AG in Leipzig tauschten sich die insgesamt 36 Teilnehmer unter anderem zu aktuellen Gesetzgebungsverfahren und Gerichtsentscheidungen aus.
Der bevh ist ein E-Commerce Verband, der sich mit aktuellen Rechtsentscheidungen befasst und Händler im Online- Gewerbe berät. Der Rechtsausschuss des bevh ist das Verbandsorgan, das für alle den Online- und Versandhandel betreffenden Rechtsfragen zuständig ist. Er dient im weitesten Sinne dem Erfahrungs- und Meinungsaustausch zu rechtlichen Fragen. Auch Mercateo ist seit vielen Jahren aktives Mitglied und beschäftigt sich intensiv mit den Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung. Ebenfalls ist Lars Schade, Geschäftsführer Lieferantenmanagement bei Mercateo, Mitglied im Vorstand des bevh.
Neben einer Führung durch die Räume von Mercateo erwartete die Teilnehmer unter anderem ein Vortrag von Philipp Glock, Senior Manager und Standortleiter für Leipzig bei der KPMG. Unter dem Titel „Legal Tech und Rechtsabteilung 4.0“ zeigte er, dass die Digitalisierung auch vor Rechtsabteilungen nicht Halt macht.
Nach einem Austausch zu aktuellen Gesetzgebungsverfahren und einem Vortrag zu nationalen und internationalen Lieferverträgen von Volker Bock, Rechtsanwalt und Partner bei der Noerr LLP, setzten sich die Teilnehmer mit aktuellen Gerichtsentscheidungen auseinander. Heiß diskutiert wurde u. a. die Entscheidung des OLG Köln vom 24.05.2017, Az. 6 U 161/16 (Verstoß gegen Unterlassungserklärung bei Kundenaussagen). Das betroffene Unternehmen der Gerichtsentscheidung saß im Ausschuss und konnte den Fall noch einmal aus seiner Sicht erläutern.
Die Teilnehmer und auch die Organisatoren zeigten sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. Der bevh Rechtsausschuss tagt zwei Mal jährlich.