Marktplätze, Plattformen, digitale Beschaffung: Der Einkauf wandelt sich, doch viele Unternehmen wissen nicht, wie sie sich diesen Veränderungen bestmöglich stellen können. Das Mercateo Business Breakfast Berlin brachte dafür Einkäufer aus Berlin und dem Umland zusammen, um über E-Procurement-Lösungen zu diskutieren oder einfach mal zu sehen: Wie machen andere das?
Bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet tauschten sich die rund 60 Teilnehmer miteinander aus und nutzten die ungezwungene Atmosphäre zum Netzwerken. Im Eröffnungsvortrag erläuterte Marco West, Leiter Vertrieb Mittelstand bei Mercateo, wie die Beschaffung mit wenigen Schritten digitalisiert und somit gleichzeitig optimiert werden kann. In diesem Zuge stellte er auch die neue B2B-Vernetzungsplattform Mercateo Unite vor, auf der Unternehmen sowohl als Nachfrager, als auch als Anbieter agieren können: „Wie vernetze ich mich und wie finde ich interessante Unternehmen? Damit wird sich der Einkauf in Zukunft beschäftigen.“
Seit September 2016 arbeitet das in Berlin ansässige Unternehmen VINCI Energies mit Mercateo zusammen. Wie sich der indirekte Einkauf seitdem gewandelt hat, zeigte Einkaufsleiter Jürgen Selig in seiner Präsentation. Bei 192.000 Bestellungen pro Jahr gab es viel Potenzial die Prozessdauer und -kosten zu optimieren. Ziel war es, Einmal-Bestellungen zu reduzieren, C-Artikel zu wettbewerbsfähigen Preisen einzukaufen und mehr Transparenz in die Warenbeschaffung zu bringen. „Der Vorteil für unsere IT-Abteilung: es ist einfach zu implementieren. Und was für uns auch ganz wichtig war: Wir wollen die Bedarfsträger dazu animieren, bestimmte Themen selbst zu machen, um den Einkauf zu entlasten.“
Ein Begriff, der immer wieder genannt und auch in den Pausengesprächen aufzuschnappen war: Plattformen. Einkaufsberater Thorsten Woike von BeerWoike Procurement Consulting klärte in seinem Vortrag die Begriffsfrage und machte am Beispiel von Uber deutlich, wie Plattformen funktionieren. Seine Empfehlung: „Sehen Sie sich verschiedene Plattformen an, nicht alle müssen für Sie in Frage kommen, aber: Verpassen Sie nicht auf den Zug aufzuspringen.“ Wichtigster Punkt bei der Nutzung von Plattformen ist laut Woike eine einfache Kopplung von Systemen auf Nachfrager und Anbieterseite. Der operative Einkauf wird zukünftig weiter automatisiert werden, die persönliche Beziehung werde es jedoch weiter geben, ist der ehemaliger SAG-Einkaufsleiter überzeugt: „Plattformen werden den Einkauf nicht ersetzen. Aber setzen Sie sich damit auseinander. Die Digitale Roadmap ist Arbeit, Arbeit, Arbeit – das kommt nicht von selbst. Sie müssen sich aktiv mit Ihren Prozessen beschäftigen.“
Impressionen der Veranstaltung
