Für räumlich unbegrenzte Kommunikation: Videokonferenzsysteme
Videokonferenzsysteme ermöglichen auch bei räumlich weit auseinander liegenden Orten die visuelle wie auch sprachliche Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Teilnehmern. Dabei nutzen die einzelnen Teilnehmer das
Konferenzsystem simultan.
Systemspezifika der Videokonferenzsysteme
Videokonferenzsysteme bestehen aus mehreren Komponenten und können bei hochwertigen Geräten neben den Daten der eigentlichen Konferenz auch Bilder und Töne von anderen Quellen beispielsweise DVD- oder VCR-Spielern oder auch angeschlossenen Laptop-Computern übertragen. Das eigentliche Videokonferenzsystem besteht dabei grundsätzlich aus folgenden Teilen:
- Steuereinheit (Zentraleinheit): Sie ist für die Aufzeichnung und den Versand der akustischen und visuellen Signale verantwortlich. Daher besitzt sie neben Anschlüssen für Kameras und Mikrofone eine integrierte Elektronik, die die anfallenden Daten komprimiert und für den Versand über LAN oder Telefonleitung vorbereitet. Außerdem ist sie dafür verantwortlich, eingehende Signale von Konferenzteilnehmern an anderen Orten so aufzubereiten, dass diese über angeschlossene Monitore und Lautsprecher wiedergegeben werden können.
Die Steuereinheit besitzt daher eine Vielzahl von Anschlüssen: Monitore, Lautsprechersysteme, LAN, Telefonleitung, Mikrofone, Kameras, VGA- und S-Video-Interfaces für die Nutzung von DVD-/VCD-Spielern sowie Personal Computern. In die Steuereinheit, die in aller Regel die Größe eines DVD-Spielers besitzt, ist zudem eine speziell für Videokonferenzen optimierte Hardware mit integrierter Firmware eingebaut, die neben der Datenaufbereitung und deren Übertragung auch Sonderfunktionen wie beispielsweise die simultane Anzeige mehrerer Bilder auf einem einzigen Display bietet. Diese Zusatzfunktionen werden meist mit Hilfe einer browserbasierten Software konfiguriert.
- Fernbedienung: Sie dient der Steuerung der Zentraleinheit, so dass nicht direkt am Gerät während einer Konferenz hantiert werden muss.
- Kameras: Sie zeichnen die bewegten oder Standbilder auf und leiten diese an die Zentraleinheit weiter. Es handelt sich hierbei um Kameras, die technisch den Webcams ähneln.
- Mikrofone: Sie nehmen die Geräusche der Videokonferenz auf, wobei sie meist eine Kugelcharakteristik aufweisen, so dass ein Mikrofon im 360-Grad-Winkel eingesetzt werden kann.
Elektronische Merkmale der Videokonferenzsysteme
Videokonferenzsysteme sind meist auf mehrere Arten der Kommunikation mit anderen gleichartigen Systemen vorbereitet. So können sie untereinander über schmalbandige Telefonleitungen ebenso wie über digitale öffentliche Telefonnetze kommunizieren. Durch die Unterstützung der entsprechenden Standards H.324 (Transfer über das analoge öffentliche Telefonnetz mit niedriger Bandbreite), H.320 (Übertragung mit Hilfe des digitalen Telefonnetzes (ISDN)) und H.323 (Transfer über breitbandige LAN-Verbindungen) sind die Systeme sehr flexibel einsetzbar. Auch das SIP-Protokoll, das üblicherweise bei VoIP-Sitzungen zum Einsatz kommt, wird von Videokonferenzsystemen in aller Regel unterstützt.
Daten werden in Echtzeit komprimiert und verschlüsselt übertragen
Die anfallenden Datenmengen werden zudem in Echtzeit komprimiert und verschlüsselt über die Leitung geschickt. Meist werden dazu die H.263- und H.264-Normen für die Kompression sowie der AES-Standard zur Verschlüsselung verwendet. Dadurch lassen sich auch bei schmalbandigen Verbindungen Bildauflösungen bis zum XGA-Standard (1024 x 768 Punkte) in den 4:3- oder 16:9-Bildformaten erreichen. Die Audioqualität bewegt sich bei guten Systemen bei einer Sampling-Frequenz bis zu 48 kHz bei Stereo-Klang. Die Übertragungsfrequenz reicht dabei bis maximal 12 kHz.
Sonderfunktionen der Videokonferenzsysteme
Hochwertige Videokonferenzsysteme können diverse Sonderfunktionen beinhalten, die die Geräte weiter aufwerten. So sind in manchen Systemen elektronische Terminkalender und Teilnehmerlisten der Videokonferenz einprogrammierbar. Diese können zudem oft über entsprechende Kollaborationslösungen von einem Computer übernommen werden. Daten, die von Drittquellen stammen und in lesbaren Formaten vorliegen (z. B. Präsentationen von Massenspeichern), sind zudem bei vielen Videokonferenzsystemen per USB-Anschluss ladbar und in die laufende Konferenz problemlos zu integrieren.
Für verschiedene Personengruppen
Videokonferenzsysteme gibt es in verschiedenen Versionen, so sind beispielsweise
Desktopsysteme oder auch
Gruppen- und Kompaktsysteme erhältlich.