Speicherboards erweitern den Speicher des Servers oder der Workstation
Bei
Servern und Hochleistungs-Workstations, die entsprechend anspruchsvolle Aufgaben bewältigen, reicht die herkömmliche Speicherausstattung oft nicht aus. Daher sind für diese Systeme von ihren Herstellern Speicherboards erhältlich, die den Arbeitsspeicher deutlich erweitern.
Ausführung
Speicherboards sind kleine bis mittelgroße
Platinen, auf denen meist zwischen vier und acht Halterungen mit einer Steuerelektronik für handelsübliche Speicherbausteine aufgelötet sind. Die eigentliche Platine wiegt dabei nur etwa 100 Gramm und wird in einen speziellen, dafür eigens vorgesehenen Einschub auf der Hauptplatine des Servers oder der
Workstation gesteckt. Das Speicherboard muss dabei nicht vollständig bestückt sein mit Speicherbausteinen. Je nach Computersystem wird der neu hinzugefügte Speicher entweder automatisch erkannt oder muss mithilfe von Routinen im Computer-BIOS aktiviert werden. In hochwertigen Systemen wird dazu meist ECC-Speicher verbaut, der Speicherfehler erkennt und teilweise auch korrigieren kann. Mechanisch zwar passende, jedoch einfachere Bausteine ohne ECC-Fehlerkorrektur werden von Speicherboards mit ECC-Unterstützung nicht erkannt. Moderne Speicherboards weisen zudem Steckplätze für die Speicherbausteine in verschiedenen Farben auf (meist blau und schwarz), die jeweils abwechselnd angeordnet sind. Diese Speicherboards ermöglichen durch eine spezielle Logik den Betrieb von Speicherbaustein-Paaren im Dual Channel-Modus, bei dem zwei Speicherbausteine miteinander kooperieren und dadurch der Speicherinhalt deutlich schneller ausgelesen werden kann als im einfachen Single Channel-Modus. Gleichartige Speicherbausteine müssen dann jeweils paarweise in den blauen und schwarzen Steckplätzen untergebracht werden, so dass das Speicherboard automatisch den Dual Channel-Betrieb aktivieren kann. Bei besonders leistungsstarken Speicherboards ist es gelegentlich nötig, den
Server auch mit einem entsprechend leistungsstarken Netzteil auszurüsten, um einen sicheren Betrieb des Speichers zu gewährleisten. Die Computer-Hersteller liefern dazu die nötigen Hinweise und bieten auch passende Netzteile für Ihre Computersysteme an.
Kompatibilität
Die für Speicherboards vorgesehenen Steckplätze auf der Hauptplatine von Server-Systemen und Workstations sind herstellerabhängig, teilweise auch baureihenabhängig. Speicherboards unterschiedlicher Hersteller oder auch verschiedener Computer-Baureihen eines einzigen Herstellers sind daher nicht zueinander kompatibel. Für einzelne Modellreihen werden teilweise von den Computer-Herstellern auch mehrere Speicherboards mit verschiedenen Kapazitäten angeboten, so dass eine sehr flexible Aufrüstung möglich ist. Im Falle einer Speichererweiterung kann somit das volle Speicherboard gegen eines mit größerer Kapazität ausgetauscht werden.
Spezialfall Cache-Board
Für einige Hochleistungs-Server werden zusätzlich sogenannte Cache-Boards angeboten. Diese Speicherboards weisen die Abmessungen herkömmlicher Speicherbausteine auf, müssen jedoch ebenfalls in spezielle Steckplätze auf der Hauptplatine des Servers eingesteckt werden. Sie bieten nur eine geringe Speicherkapazität von meist deutlich weniger als einem Gigabyte, die als Cache-Speicher ausgelegt ist. Damit dienen diese Speicherboards der Vergrößerung des Zwischenspeichers eines Systems, und der Speicher des Cache-Boards wird nicht dem herkömmlichen Arbeitsspeicher zugeschlagen. Die Cache-Boards verfügen über nochmals deutlich schnellere Speicherbausteine als herkömmlicher Arbeitsspeicher und sind teils aus Gründen der Datenintegrität auch zusätzlich durch eine Batterie vor Ausfällen abgesichert, um so Daten zwischenspeichern und schneller ausliefern zu können. Mit Cache-Boards kann somit ausschließlich die Arbeitsgeschwindigkeit eines Servers erhöht werden, nicht jedoch seine eigentliche Arbeitsspeichergröße.
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