Ess- und Trinkhilfen  Zum Expertenwissen

Ess- und Trinkhilfen bei der Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr

Ess- und Trinkhilfen kommen zum Einsatz, um Patienten mit eingeschränkter Feinmotorik und Koordination Hilfestellung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme zu geben. Pflegebedürftigen mit begrenzter Greiffunktion oder Personen mit Beeinträchtigung des Sehvermögens soll so selbstständiges Essen und selbstständige Essenszubereitung ermöglicht werden. Die Hilfen sind nach ergonomischen Prinzipien geformt und verfügen über Stabilität, Leichtigkeit und Griffigkeit. Je nach Ausmaß der Einschränkung bzw. Behinderung der Person werden unterschiedliche Ess- und Trinkhilfen verwendet.

Rutschfeste Unterlagen und Trinkhilfen

Eine nützliche Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme geben rutschfeste Unterlagen und Folien. Sie unterbinden das Hin- und Herrutschen von Tellern und Tassen auf dem Tisch. Saugnäpfe sind ein weiteres wichtiges Utensil, um das Geschirr am Rutschen zu hindern. Mit ihnen können Eierbecher oder Schneidebretter direkt auf der Tischplatte fixiert werden.
Hilfe beim Trinken leisten Becher mit zwei Henkeln, denn sie lassen sich unter Benutzung beider Hände mühelos zum Mund führen. Ebenso leicht zu nutzen sind Schnabeltassen oder Schnabelbecher, die eine optimale Dosierung der Trinkmenge gewährleisten sowie das Kippen der Tasse für den Patienten erleichtern.

Schneidebrettchen und Teller

Beim einhändigen Essen sollten Teller mit erhöhtem Rand verwendet werden. Das Abrutschen der Nahrung kann mit dem Rand unterbunden werden und das Essen kann problemlos auch mit nur einer Hand auf das Besteck geführt werden. Bei Bedarf können Teller mit zusätzlichen Tellerranderhöhungen ausgestattet werden. Von Vorteil sind ebenso Ess- und Schneidebrettchen mit Edelstahlnägeln. Die Nahrung wird einfach auf die Stahlspitzen aufgesteckt, so dass der Patient die Lebensmittel bequem schneiden kann. Damit das Brett rutschfest auf dem Tisch fixiert bleibt, wird es mit Saugnäpfen auf der Unterseite versehen.

Essbesteck: Löffel, Gabel, Messer und Co.

Für die Unterstützung beim Essen können beispielsweise Behindertenbesteck oder Besteck mit auswechselbaren Griffen verwendet werden. Durch die anatomische Struktur und die Leichtigkeit des Materials muss wenig Kraft vom Patienten aufgewendet werden, um das Essen zum Mund zu führen. Menschen mit einem sehr geringen Haltevermögen profitieren von Bestecken mit Handschlaufen, denn die Schlaufen können direkt an der Hand der gehandicapten Person fixiert werden. Kombinationsbestecke (Messer - Löffel oder Gabel und Messer) erlauben die Ausführung von zwei Funktionen. So kann der Patient z. B. ein Würstchen mit dem Messer schneiden und danach mit der Gabel aufspießen, ohne dabei das Besteck wechseln zu müssen.