Mit dem Becherglas bei sehr hohen Temperaturen arbeiten
Das Becherglas ist in Laboren der Biologie, Chemie, Medizin und auch der Physik neben dem Reagenz-Rohr und dem Erlenmeyerkolben noch der am weitesten verbreitete
Laborbecher. Wird mit höheren Temperaturen als 260 Grad Celsius gearbeitet, bleibt nur die Möglichkeit auf ein Becherglas zurückzugreifen. Ein
Becherglashalter ermöglicht die optimale Halterung und Lagerung des Bechers. Mit einer
Becherglaszange kann das Gefäß gefahrlos und sicher gegriffen werden.
Die typische Form
Ein Becherglas ist ein zylindrisches Glasgefäß. In der Laborsprache unterscheidet man zwischen niedrigen und hohen Bechergläsern. Ein niedriges Becherglas hat ein Verhältnis von Höhe zu Durchmesser von ca. 1,4. Besitzt das Glas auch einen Ausguss, wird es auch als Standardglas in Griffin-Form bezeichnet. Ein hohes Becherglas zeichnet sich dadurch aus, dass die Höhe etwa dem zweifachen Durchmesser entspricht und trägt dann den Namen Berzelius-Becherglas. Die hohe Form wird dort bevorzugt, wo sehr schnell gerührt werden muss. Der verhältnismäßig breitere Boden der niedrigen Gläser bringt Vorteile, wenn neben dem langsamen Rühren eine schrittweise Erwärmung des Inhaltes auf einer Heizplatte erfolgt. Wird ein Glas speziell als Temperierglas verwendet, besteht das Material aus einer Doppelwand mit Anschlussoliven für den Durchfluss eines Mediums.
Becherglas mit oder ohne Maßskala
Benötigt man das Becherglas zum Abmessen von Flüssigkeiten oder zur Dichtemessung eines Stoffes mit einer Spindel, ist eine Beschriftung wie im ersten Fall entweder erforderlich oder auch wie im zweiten Fall hinderlich.
Unterschiede im Glas
Glas ist nicht gleich Glas, weshalb es auch in Borosilikat- oder Quarzglas unterschieden wird.
Quarzglas besteht aus reinem Siliziumdioxid (SiO2) und wird auch Kieselglas genannt. Es ist auch für Infrarot- und Ultraviolettstrahlung durchlässig und hält außer Flußsäure oder heißer Phosphorsäure allen Säuren stand und ist gegenüber anderen Chemikalien weitgehend neutral. Man kann gefahrlos bis zu Temperaturen von ca. 1.400 Grad damit arbeiten.
Borosilikatglas kann sich je nach Hersteller im Mischverhältnis der Komponenten (Siliziumdioxid, Bortrioxid, Alkalioxiden, Aluminiumoxid und Erdalkalioxid) unterscheiden. Borosilikatglas ist etwa ein Drittel leichter als Fensterglas und bringt damit bei einem großen Becherglas eine deutliche Reduzierung des Eigengewichts. Für das Glas wird eine maximale Arbeitstemperatur von 500 Grad Celsius definiert. Im Gegensatz zu Quarzglas greift auch konzentrierte Natronlauge das Material an.