Das Überdruckmessgerät und seine Aufgaben
Das Überdruckmessgerät gehört als Mess- und Prüfgerät für
mechanische Messgrößen entweder zu den relativen Druckprüfern zwischen zwei Medien, meist aber zu den absoluten Überdruckmessgeräten, die den Druck im Verhältnis zum Außendruck gegen ein Vakuum als Referenzdruck messen. Ein negativer Überdruck wird auch als Unterdruck bezeichnet. Je nach konkretem Messbereich kann ein Überdruckmessgerät auch als Unterdruckmessgerät verwendet werden.
Das Überdruckmessgerät und seine Einsatzgebiete
Das Überdruckmessgerät kann zur Kontrolle von Gas- oder Flüssigkeitsdrücken in Mess- und Regelsystemen in der Chemie bzw. Petrochemie, in der Luft- und Raumfahrttechnik, der Schiffstechnik usw. eingesetzt werden.
Das Überdruckmessgerät findet sich beispielsweise auch im Pumpenbedienstand von Löschfahrzeugen der Feuerwehr oder in speziellen Schlauchkupplungen. Häufig wird die Wasserentnahme aus Hydranten über den Tank des Fahrzeugs erfolgen, wobei der Druck nicht unter 1,5 bar fallen darf, damit die Wasserzufuhr nicht unterbrochen wird. Umgekehrt darf der Wasserdruck in den
Löschschläuchen nicht unter zwei bar liegen oder 24 bar überschreiten. Das Überdruckmessgerät muss daher ständig beobachtet werden, um Ausgleichsmaßnahmen wie die Reduzierung einer Pumpenleistung oder das Öffnen eines Überdruckventils treffen zu können.
Die Anzeige des Messgerätes
Die Anzeige des Überdrucks kann in bar oder Pascal erfolgen. Meist finden Sie eine Rundskala vor, die aufgrund der Umsetzung einer mechanischen Druckmessung in angeschlossenen Leitungen gesteuert wird. Wird hingegen eine Messsonde genutzt, erfolgt die Messung durch Ausgabe eines Zahlenwertes in einer digitalen Anzeige. Eine Anzeige eines Druckmessgerätes kann zudem zur manuellen Bedienung von Absperrhähnen mit einem akustischen oder visuellen Signalgeber verbunden sein oder aber auch ein Überdruckventil automatisch, mechanisch oder elektronisch steuern.
Der Anschluss
Leitungen für die zu messenden Medien wie Flüssigkeiten oder Gase sollten senkrecht oder waagerecht angeschlossen werden, um das Messergebnis des Druckmessgerätes nicht zu verfälschen. Wenn wenig Platz zur Verfügung steht, können die Anschlüsse auch je nach Modell hinter dem Überdruckmessgerät angebracht werden.
Das Messmedium
Das Überdruckmessgerät darf nicht durch chemische Angriffe des Mediums auf die Messvorrichtung angegriffen werden. Achten Sie daher konkret darauf, welche Medien geprüft werden dürfen.
Besondere Vorschriften für Druckbehälter oder Druckräume
Der Anzeigebereich muss den zulässigen Betriebsdruck und den Prüfdruck erfassen. Zudem müssen die
Messgeräte so beschaffen sein, dass im Falle des Berstens Beschäftigte nicht zu Schaden kommen. Dem kann man durch die Anordnung des Gerätes bzw. auch mit einem Überdruckmessgerät „für besondere Sicherheit“ nach DIN EN 837-1 entgegenwirken. Beachten Sie hierbei die „Technischen Regeln für Druckbehälter“.