Überlaufmesskolben  (39 Angebote unter 27.646.574 Artikeln)Zum Expertenwissen

Der Überlaufmesskolben – ein spezieller Messkolben in der Wasseranalytik

In der speziellen Analytik sind Kolben als Laborglasgeräte in diversesten Arten im Einsatz. Der Überlaufmesskolben sieht wie Erlenmeyerkolben mit verlängertem Hals aus, wobei das Gefäß an der Messmarke abgeschnitten ist. Taucht man den Überlaufmesskolben in einen See beispielsweise ein und zieht ihn wieder hinaus, erhält man mit einem Vorgang genau die auf dem Kolben angegebene Flüssigkeitsmenge.

Verschiedene Arten

Der Hals der Überlaufmesskolben ist am oberen Ende plan geschliffen, um Verletzungen zu vermeiden. Die Kolben können mittels eines Kunststoffstopfens (meist aus PTFE) verschlossen werden und sind auf die unterschiedlichen Analysegeräte abgestimmt und haben nach DIN B bestimmte Volumina, wie etwa 21,7 ml, 22,7 ml, 43,5 ml, 97 ml oder 150 ml oder mehr. Im Gegensatz zu den Messkolben fehlt hier allerdings eine aufgedruckte Messskala zur Volumenbestimmung.

Zur Verwendung von Überlaufmesskolben

Der Überlaufmesskolben wird beispielsweise in der BSB-Messung nach EN 1899-1 und 1899-2 verwendet. In der Wasserwirtschaft ist der BSB-Wert ein wichtiger Parameter. Die Abkürzung dabei steht für den biochemischen Sauerstoffbedarf.  Er ist ein Indikator für die Wassergüte und dient auch der Kontrolle der einzelnen Reinigungsstufen von Abwasserreinigungsprozessen in der Klärwerkstechnik.

Die Einordnung in Normierungen

Überlaufmesskolben gehören zu den Laborgeräten aus Glas gem. DIN EN ISO 1042:1999-08 bzw. DIN 12664-2:1981-01. Die Überlaufmesskolben besitzen am Hals keinen Schliff für einen Glasstopfen mit einem NS-Schliff, sondern sind an der Messmarkierung plan abgeschliffen, damit überschüssiges Wasser abläuft.  Der Überlaufkolben ist nur mit dem gesamten Fassungsvolumen, in Milliliter angegeben, beschriftet.

Auswirkungen des Fassungsvolumens auf den zu erwartenden BSB-Wert

Hierzu sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die zugehörigen Messgeräte über den passenden Messbereich verfügen. Als Beispiel gilt, dass ein Probenvolumen von 432 ml und dem Faktor 1 einen Messwert zwischen 0 und 40 mg/L erzeugt. Beträgt das Probenvolumen dagegen 97 ml und der Faktor beträgt 20, dann erhält man einen Messwert zwischen 0 und 800 mg/L. Je kleiner das Volumen und desto höher der Faktor, umso größere Messbereiche benötigt man. Die Probenvolumen stellen oft sonderbare Zahlen dar, damit die Messbereiche in Zig, Hunderte oder Tausende Milliliter geteilt werden können.